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5 Tipps für starke Überschriften

Knackige Überschriften, die das Interesse der Leserinnen und Leser sofort wecken, sind der halbe Erfolg gelungener Texte. Hier fünf bewährte Tipps:
Gerdt Fehrle | 13.08.2020
© unsplash.com
 

Die Kommunikation wird immer schnelllebiger und Online-Formate und Social-Media-Plattformen buhlen um die Aufmerksamkeit der Leserinnen und Leser. Lesegewohnheiten befinden sich im Wandel. Umso wichtiger ist es also, die eigenen Botschaften so zu gestalten, dass sie sofort ins Auge fallen und Neugierde wecken. Erster Texter-Trumpf: knackige Überschriften.

Kleine Texte mit großer Wirkung

Eine Forschungsgruppe um Medienwissenschaftler Michael Haller hat Leserinnen und Leser bei der Lektüre eines Artikels mittels Blickaufzeichnungs-Kamera beobachtet. Die Ergebnisse bieten interessante Einblicke in das Leseverhalten und gleichzeitig auch spannende Erkenntnisse für Texterinnen und Texter:

  • 90 % betrachten die Bilder
  • 40 bis 70 % lesen die Überschriften
  • 20 bis 60 % lesen die Vorspänne
  • 15 bis 60 % beginnen, den Text zu lesen
  • 0 bis 50 % lesen den Text zu Ende

Immerhin 40 bis 70 % der Versuchsteilnehmer haben die Überschriften gelesen. Eine gute Nachricht für Texterinnen und Texter. Denn hier können sie zeigen, ob und wie gut sie ihr Handwerk verstehen. Klassischerweise erfüllen Überschriften zwei Aufgaben, die durchaus konkurrieren können:

  • Sie sollen informieren.
  • Überschriften sollen anregen, Interesse wecken und motivieren, weiter zu lesen.

Natürlich hilft Kreativität bei der Formulierung erfolgreicher Überschriften. Doch das Schreiben ist in erster Linie auch ein Handwerk mit etablierten Regeln und wiederkehrenden Mustern. Man kann es also lernen.

Tipp 1: Die Überschrift enthält nur eine Botschaft

Verwirrung ist tabu. In kurzer, prägnanter Sprache und einer Länge von unter 50 Zeichen zeigt die Überschrift, wo die Reise in dem Text hin gehen wird. Lange Titel, abstrakte Wörter und unverständliche Abkürzungen sind ungünstig.

Tipp 2: Signalwörter erhöhen die Aufmerksamkeit

Überschriften müssen dem Leser ins Auge springen. Er darf sozusagen keine andere Chance haben, als den Text zu lesen. Starke, energiegeladene, kurze und bildhafte Wörter sind dabei die richtige Wahl. Besonders dieser Tipp hilft auch bei der Suchmaschinenoptimierung. Erscheint das Keyword bereits in der Überschrift, belohnt Google den Text mit einem höheren Ranking.

Tipp 3: Gute Überschriften sind aktiv formuliert

Im Aktiv steht die handelnde Person oder Sache im Mittelpunkt, im Passiv steht das Geschehen im Mittelpunkt, nicht der Handelnde. Aktive Aussagen haben eine stärkere Anziehungskraft, größere Verbindlichkeit und eine schönere Optik.

Tipp 4: Überschriften sorgen für den Aha-Effekt

Sie können Wortspiele, Verfremdungen oder Doppeldeutigkeiten enthalten. Sie sind originell, manchmal verspielt, eventuell überdreht oder auch geheimnisvoll. Sie können auch Alliterationen enthalten. Stabreime und Stakkato sorgen für Rhythmus.

Tipp 5: Ihre Aussagen sind konkret und präzise

Bei allen Spielereien und sprachlichen Finessen bleibt das oberste Gebot: Überschriften müssen klar formuliert und leicht verständlich sein.

Credits: PR-Report, PR-Werkstatt

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Über Gerdt Fehrle

Gründer und GF Prospero, Germanist und Philosoph (MA), Texter, Konzeptioner und Visionär. Vorstand der Lup-Stiftung. Verleger und Business-Coach.