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Social-Media-Recruiting im Baugewerbe

Social-Media-Recruiting ist die Chance für Unternehmen, neue Arbeitskräfte anzuwerben. Auch am Bau! Schnell, zielgerichtet und kosteneffizient.
Gerdt Fehrle | 20.01.2021
social-media-recruiting_teil-2 © unsplash.com
 

Viele Unternehmen stehen bei der Suche nach neuen Arbeitskräften vor großen Herausforderungen. Sie investieren viel Zeit, Geld und Nerven. Die Ergebnisse sind dann trotzdem häufig mittelmäßig. Eine vielversprechende Methode, schnell genau die richtigen neuen Mitarbeiter*innen zu finden und das auch noch mit einem schmalen Budget, ist Social-Media-Recruiting.

Definition Social-Media-Recruiting

Unter Social-Media-Recruiting fallen alle Maßnahmen des Personalmarketings, die in den sozialen Netzwerken stattfinden. Das Personal suchende Unternehmen präsentiert sich dabei möglichst authentisch und realitätsnah.

Im ersten Part unseres Zweiteilers sind wir näher auf die Begriffsdefinition und auf die Form des unternehmenszentrierten Social-Media-Recruitings eingegangen. Jetzt beleuchten wir die Anwendungsbereiche und Methoden des aktiven Social-Media-Recruiting genauer.

Aktives Social-Media-Recruiting

Ziel des aktiven Social-Media-Recruiting ist es, potenzielle neue Mitarbeiter*innen aktiv anzusprechen. So wecken Unternehmen in der Zielgruppe Interesse und motivieren sie, sich beim Unternehmen zu bewerben. Kernelemente hierbei sind Anzeigen und Social-Media-Kampagnen.

Firmen erhöhen so ganz gezielt ihre Sichtbarkeit bei zukünftigen Bewerber*innen, indem sie sich auf den Social-Media-Kanälen und Internetseiten präsentieren und Stellenausschreibungen schalten, auf denen sich die Bewerber*innen während ihrer Arbeitszeit und vor allem auch während ihrer Freizeit bewegen.

 

Social-Media-Recruiting ist:

• Schnell und unkompliziert
• Persönlich und zielgerichtet
• Zeitgemäß und Erfolg versprechend
• Kosteneffizient

Alternativen aufzeigen

Sehr viele Menschen suchen nicht aktiv nach einem neuen Job. Sie sind auch nicht zwingend mit ihrem aktuellen Job unzufrieden. Dennoch macht sich der eine oder andere Gedanken über einen möglichen Jobwechsel, wenn ihm Alternativen aufgezeigt werden. Präsentiert sich ein Unternehmen also als besonders attraktiver Arbeitgeber, werden sich auch qualifizierte Fachleute, die sich in bestehenden Arbeitsverhältnissen befinden, bewerben.

Ein weiterer, selten berücksichtigter Faktor in der aktiven Ansprache potenzieller Bewerber*innen ist die mangelnde Kompetenz im Bewerbungen schreiben. Für viele Menschen stellt das Bewerbungsschreiben an sich eine extrem hohe Hürde dar, die häufig dazu führt, dass sie sich gar nicht bewerben.

Die aktive Ansprache von Fachkräften und das offene und offensive Verhalten von Unternehmen im Internet wecken Bedürfnisse und senken die Hemmschwelle für Interessent*innen, das Unternehmen zu kontaktieren.

 

Tipp: Eine Alternative zum klassischen Bewerbungsschreiben sind Checklisten mit wichtigen Kernfragen auf der Firmen-Homepage. Interessent*innen füllen sie aus und schicken sie direkt über die Homepage an das Unternehmen. Es sind also weder Briefe noch E-Mails für die erste Kontaktaufnahme nötig. Die Bewerbungs-Checklisten können in den Online-Aktivitäten direkt verlinkt werden und senken die Schwelle für Bewerber*innen noch ein Stück.

Anzeigen schalten

Viele Unternehmen haben bereits erste Erfahrungen mit Social-Media-Anzeigen gesammelt. Professionell gestaltete Recruiting-Anzeigen sind bisher jedoch rar gesät. Ein Grund mehr, jetzt aktiv zu werden. Denn die Aufmerksamkeit und Sichtbarkeit hierfür ist aktuell sehr hoch.

Für Recruiting-Anzeigen eignen sich als Plattformen besonders LinkedIn und Facebook. LinkedIn ist für den beruflichen Kontext das wichtigste Medium. Facebook spielt seine Anzeigen nicht nur auf der eigenen Plattform und Instagram aus, sondern sendet sie an viele weitere Internetseiten und Apps, die mit Facebook kooperieren.

Die Anzeigen-Manager, in denen die Anzeigen konfiguriert werden, bieten sehr genaue Einstellungsmöglichkeiten, die weit über Ort, Alter und Qualifikation hinausgehen. Gut eingestellt, sprechen die Anzeigen genau die Menschen an, die sie auch erreichen sollen. Sie sind somit sehr präzise und kosteneffizient.

Fazit

Gerade in Zeiten von Fachkräftemangel müssen Unternehmen ihre Sichtbarkeit und Attraktivität erhöhen, um erfolgreich am Markt bestehen zu können. Social-Media-Recruiting bietet hierfür einen großen, schnellen und effizienten Werkzeugkasten an Maßnahmen. Firmen präsentieren sich als Premium-Arbeitgeber und steigern so den Wert der Arbeitgebermarke enorm.

 

Buchtipp: Praxishandbuch Social-Media-Recruiting von Ralph Dannhäuser.

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Über Gerdt Fehrle

Gründer und GF Prospero, Germanist und Philosoph (MA), Texter, Konzeptioner und Visionär. Vorstand der Lup-Stiftung. Verleger und Business-Coach.