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E-Mail-Marketing: HTML oder Text-E-Mails?

Das spannendste am E-Mail-Marketing ist, dass selbst bei der Erstellung einer simplen E-Mail zahlreiche Variationsmöglichkeiten in Frage kommen.
Reinhard Janning | 11.10.2017
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Heute möchte ich mich daher mit der Art des E-Mail-Textes beschäftigen.

HTML vs. Text: was bedeutet das?



Die Abkürzung "HTML" steht für "Hypertext Markup Language" und ist eine textbasierte Auszeichnungssprache zur Strukturierung digitaler Dokumente. HTML wird beispielsweise für Webseiten, Landing Pages und eben auch E-Mails verwendet, damit diese besser aussehen und übersichtlicher wirken.
Schreibe ich in HTML und möchte beispielsweise ein Wort verlinken, dann sieht der HTML-Code dafür folgendermaßen aus:

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Würde ich die E-Mail im sogenannten "Plain Text" schreiben, würde ich jedoch nichts in einem Code verstecken, sondern es wäre alles so im Originaltext, wie es auch dargestellt wird. Es sieht dann also sowohl im geschrieben als auch im dargestellten Text so aus:

Hier geht es zu unserem Blog: https://blog.ec4u.com/

Das ist bei diesem Beispiel natürlich nicht gerade unaufgeräumt, doch da viele Links eben nicht so einfach und kurz sind, wie unser Blog-Link, kann es mitunter sehr zeichenlastig und lang werden.

Zusammengefasst: HTML-Code wird eingesetzt, um E-Mails attraktiver und übersichtlicher zu gestalten.

Nun könnte man die einfache Frage stellen: warum sollte dann irgendjemand eine Plain Text-E-Mail verschicken wollen, wenn sie weniger strukturiert und ansehnlich wirkt?

Nun, einfache Text-E-Mails haben in diversen Umfragen und Studien ein überraschend positives Ergebnis geliefert. Marketo hat beispielsweise einige E-Mails miteinander verglichen und herausgefunden, dass es durchschnittlich mehr Klicks auf die Call-to-Actions von Plain Text-E-Mails gab.

Woran liegt das?

Eine gut designte HTML-E-Mail sieht zwar besser aus, lenkt aber auch häufiger vom Wesentlichen ab. Zusätzlich lassen sich sowohl Marketer als auch Programmierer öfter zu viel mehr Call-to-Actions hinreißen, wenn diese schöner verpackt sind als in einem eher unschönen Link, der sich über vier Zeilen hinweg erstreckt.
Schreibt man hingegen seine E-Mail im Plain Text, überlegt man sich zwei Mal, wie viele Links man unterbringen möchte. Das Resultat: eine geradlinige Aufforderung, ohne zu viel Ablenkung durch zweitrangige Verweise.

Ein weiterer Grund, warum Plain Text-E-Mails zumindest einen Versuch wert sind, ist ihre Zuverlässigkeit. Eine HTML-E-Mail kann je nach E-Mail-Browser anders aussehen oder sogar im Spamfilter hängenbleiben. Bei Plain Text-E-Mails ist das eher selten der Fall. Sie werden immer so dargestellt, wie sie auch geschrieben wurden (von Zeilenumbrüchen einmal abgesehen).

Plain Text für das gesamte E-Mail-Marketing?

Verstehen Sie mich nicht falsch, ich plädiere nicht dafür, alle HTML-E-Mails in Plain Text umzuwandeln. Aber diese drei Tipps können dennoch helfen, Plain Text als Hilfe zu nutzen, das eigene E-Mail-Marketing (benutzerfreundlich) zu optimieren:

- Überprüfen Sie regelmäßig, ob Ihr HTML-Code sauber ist. Fehler im Code sind nicht immer sichtbar, können aber bei anderen E-Mail-Browsern zu Fehlern führen und Ihre E-Mails schnell aus der Inbox katapultieren.

- Sehen Sie Ihre HTML-E-Mails durch die Plain Text-Brille: wie viele Links, Designelemente und Bilder brauchen Sie wirklich? Reduzieren Sie dort, wo es notwendig ist und testen Sie aus, ob vielleicht etwas weniger Stilelemente das Lesen der E-Mail vereinfachen und dadurch die Klickrate erhöhen.

- Fügen Sie Ihren HTML-E-Mails eine "Plain Text"-Version an. Die meisten E-Mail-Programme bzw. Marketing Automation-Tools bieten dieses Feature an. Damit bieten Sie Ihren Empfängern die freie Wahl zwischen den beiden E-Mail-Versionen und Sie haben größere Chancen, Spamfilter zu überwinden.

Optimieren Sie Ihr E-Mail-Marketing mit dem Einsatz von Marketing Automation. Wie das im Alltag funktioniert und eingesetzt werden kann, erläutern Ihnen unsere Experten in unserem Webinar, das Sie sich einfach auf YouTube ansehen können:

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