Marketing-Börse PLUS - Fachbeiträge zu Marketing und Digitalisierung
print logo

Marketing-Trends für die nächsten Jahre

Mobile First war gestern, bald kommt Voice First. Was wird außerdem das Marketing der Zukunft bestimmen? Die wichtigsten Trends im Überblick.
Jörg Eugster | 22.01.2018

Mobile First war gestern …


Es ist noch nicht viele Jahre her, seit Google sich fürs Credo „Mobile First“ für die Entwicklung von Websites ausgesprochen hatte. Gerade im digitalen Marketing dreht sich die Welt extrem schnell und was gestern noch Zukunft war, ist morgen schon überholt.

Falls Ihre Website im Jahr 2018 noch nicht mobiloptimiert ist, dann haben Sie ein echtes Problem. Denn das zeigt, dass Sie den Trends der letzten Jahre nicht gefolgt sind. Wenn Sie jetzt zu sich selber sagen, wir haben unsere Website doch erst kürzlich neu gelauncht und mit responsive Design mobilfähig gemacht, dann dürfen Sie vielleicht bis Ende des Jahres etwas aufatmen. Doch das nur für kurze Zeit.

„Mobile Only“ heißt es bereits in einigen aufgeschlossenen Kreisen. Wo genau rufen Sie selber Informationen und E-Mails ab? Richtig, zu vermutlich über 80 Prozent auf dem Smartphone. Da liegt es nahe, dass wir uns heute schon mit Mobile Only beschäftigen, wenn wir uns selbst doch auch so verhalten.

Ich habe kürzlich zu meinem neuen Buch „Übermorgen – Eine Zeitreise in unsere digitale Zukunft“ selbst einen Blog eingerichtet, der Mobile Only ist. Unter https://uebermorgen.vision können Sie die unterschiedliche Haptik einer Mobile-Only-Website zu einer nativen App selbst erfahren. Der Unterschied in der Usability ist sehr gering. Dank Wordpress und einer entsprechenden Mobile-Only-Vorlage (Theme) geht das ganz einfach. Ich bin daher überzeugt, dass Mobile Only schon bald der neue Standard sein wird.

Doch sind Sie gedanklich schon für das übernächste Credo bereit, das „Voice First“ heißen wird?


… doch schon bald heißt es „Voice First“


Falls Sie heute noch keinen Smart Speaker von Amazon oder Google besitzen, dann wird das bestimmt nicht mehr lange dauern. Den Sprachassistenten „Amazon Echo“, der auf den Befehl „Alexa“ hört, gibt es bereits in diversen Ausführungen, nur als Lautsprecher, mit Bildschirm oder gar Kamera für die Aufnahme eines Bildes oder Videos.

Wenn man sich bewusst macht, dass Amazon über 1.000 Softwareentwickler für Alexa beschäftigt, dann können wir die ungeheure Bedeutung für morgen nur erahnen. In Deutschland können Sie dank mytaxi ein Taxi per Sprache bestellen. Amazon hat nämlich den Zugang zu Alexa mit einer API (offene Programmierschnittstelle) geöffnet. Es gibt schon Firmen, die die Zeichen der Zeit erkannt haben und „Alexa-Skill-Entwickler“ suchen, um eigene Sprachanwendungen für Alexa zu erstellen.

Künftig entscheidet nicht mehr die Position in den Suchmaschinen, wer verkauft, sondern das vom Endkunden gewählte Ökosystem


„Voice First“ wird künftig entscheiden, wer den Umsatz von morgen machen wird. Es wird dann schon bald eine Verlagerung von der Suchmaschinenposition hin zur Position bei den Sprachassistenten stattfinden. Zuerst nur zögerlich, dann immer schneller und bedeutender.

Google wird dieses Feld Amazon nicht kampflos überlassen. Google hat seinen eigenen Smart Speaker, Google Home, entwickelt. Im Moment hat Amazon in Bezug auf Usability und Angebot die Nase noch vorne, doch wie lange noch? Google hat bestimmt auch erkannt, dass künftig die Nutzung des Ökosystems über den Erfolg im E-Commerce entscheiden wird und nicht mehr vorwiegend das Ranking bei Suchmaschinen.

Bots und Marketing Automation helfen uns,
die Conversion Rate zu steigern


Bestimmt hatten Sie auch schon Kontakt mit einem Bot. Sie waren auf einer Website oder einem E-Shop und wurden gefragt, ob man Ihnen helfen dürfe. Falls nicht, dann wird das nicht mehr lange auf sich warten lassen, denn die Entwicklung der kleinen Helfer nimmt derzeit rasant zu.

Die Bots haben nur ein Ziel: Sie möchten Sie zum Kauf bewegen und damit die Conversion Rate und den Umsatz steigern. Das machen sie dank künstlicher Intelligenz heute schon recht gut und beantworten Ihre Fragen sofort und kompetent – in ähnlicher Art, wie wenn Sie in einem Geschäft den Verkäufer fragen. Diese Entwicklung steht jedoch erst am Anfang. Die Bots werden immer intelligenter und lernen ständig dazu. So werden wir uns an sie gewöhnen und werden sogar froh sein, dass es einen solchen gibt, der unsere Fragen unverzüglich beantworten kann.

Wenn dann noch die Nutzungsdaten mithilfe von Big-Data-Auswertungsalgorithmen zum Einsatz kommen, kann es durchaus sein, dass der Bot uns Dinge vorschlägt, an die wir noch gar nicht gedacht haben. Aber dank Big Data bzw. vieler Daten „ähnlicher“ User weiß der Bot, was wir in Zukunft vielleicht benötigen könnten.

Die Erkenntnisse der Nutzung oder „Gespräche“ der User mit den Bots werden wir durch Marketing-Automation gezielt nutzen können. Warenkorbabbrecher oder potenzielle Kunden, die als Kunden mit hohem Interesse eingestuft werden, werden dank Marketing-Automation-Technologien zum Abschluss und Upselling motiviert werden.

Es geht letztlich immer darum, wer den Umsatz macht oder vermittelt


Bei all den oben beschriebenen Trends geht es letztlich nur darum, wer den Umsatz macht oder vermittelt. Es ist egal, ob die Sprachassistenten von Google oder Amazon, Ihr Bot oder Ihre Marketing Automations-Plattform zum Verkaufserfolg beigetragen haben. Wichtig ist, dass Sie den Umsatz machen, den Sie für den Erfolg in Ihrem Business brauchen.

Darum reicht Mobile First für Ihre Website als strategische Option schon lange nicht mehr aus. Es braucht den Einsatz aller Optionen, die den Umsatz von morgen sichern werden.