Marketing-Börse PLUS - Fachbeiträge zu Marketing und Digitalisierung
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Aufbau eines Marketing-Intelligence-Konzeptes

Wie Sie verborgenes Wissen nutzen, um langfristige Wettbewerbsvorteile zu realisieren.
Ralf Strehlau | 03.09.2018
Große Teile des Wissens sind ausschließlich in den Köpfen der Mitarbeiter vorhanden. © ANXO MANAGEMENT CONSULTING, Quelle: Delphi Group
 

„Wie man Informationen sammelt, verwaltet und verwendet, wird darüber entscheiden, ob man zu den Gewinnern oder Verlierern gehört.“ (Bill Gates) Das Sammeln von Informationen ist für Unternehmen überlebenswichtig. Hierbei geht es in erster Linie jedoch nicht um diejenigen Informationen, die aus „harten“ Fakten bestehen und beispielsweise im Controlling oder Rechnungswesen zu finden sind, sondern zunehmend auch um „weiche“ Informationen, die sich überwiegend dezentral in den Köpfen der Mitarbeiter befinden. Grundsätzlich verteilen sich die Informationen, die in Unternehmen vorhanden sind, auf einen expliziten Teil (für alle berechtigten Mitarbeiter zugängliches Wissen, z. B. in Datenbanken oder in Papierdokumenten) sowie einen impliziten Teil (Wissen, das nur in den Köpfen der Mitarbeiter vorhanden ist). Wissenschaftliche Studien zeigen, dass der implizite und somit nur einzelnen Mitarbeitern zugängliche Teil des Wissens mittlerweile fast die Hälfte des gesamten Wissens ausmacht. Um dieses wertvolle Wissen über Kunden, Wettbewerber und Märkte für ein Unternehmen nutzbar zu machen, empfiehlt es sich, ein Marketing-Intelligence-Konzept zu installieren. Dieses Konzept kann als zielgerichtete und systematische Analyse von zunächst nicht aggregierten Marktdaten mit dem Ziel, diese in verwertbares, handlungsorientiertes Marketingwissen zu transformieren, verstanden werden.

Ziele eines Marketing-Intelligence-Konzepts

Die Ziele eines Marketing-Intelligence-Konzepts für ein Unternehmen sind somit grundsätzlich: • Zugriff auf bislang nur dezentral vorliegendes Wissen • Transfer und Einbindung dieses Wissens in die Organisation • Verbesserung der Informationsversorgung der Entscheidungsträger Ein Marketing Intelligence Konzept dient also dazu, dezentrales Wissen zentral verfügbar zu machen, es in die Organisation einzubinden und den Entscheidungsträgern auf diese Weise eine bessere Informationsbasis zu verschaffen. Neben diesen Zielen erzeugt ein Marketing Intelligence Konzept jedoch auch spürbare Nutzeneffekte.

Nutzeneffekte

So können Sie beispielsweise Ihre Markt- und Kundenorientierung steigern, indem Sie gezielt auf die Marktkenntnisse Ihrer Mitarbeiter zugreifen und so adäquat auf Veränderungen des Marktes reagieren können. Auch ein präzises Wissen über die Erwartungen und Wünsche Ihrer Kunden, die z. B. über den Außendienst erfasst werden können, verschafft Ihnen die Möglichkeit, Ihre Kundenorientierung zu steigern. Weiterhin versetzt Sie ein Marketing Intelligence Konzept in die Lage, frühzeitig Chancen zu erkennen und Risiken effizient und zeitnah einzudämmen. So berichten z. B. Mitarbeiter aus dem Vertrieb, dass auf dem Markt Produkttrends entstehen. Der Zugriff auf dieses Wissen ermöglicht es Ihnen, frühzeitig zu reagieren und diese Trends vor Ihren Wettbewerbern aufzugreifen und umzusetzen. Gleichzeitig können Sie erkennen, ob die Produktentwicklung „am Kunden vorbei“ geht, da sie über detaillierte Informationen Ihres Kundenservices verfügen. Schließlich hilft ein Marketing Intelligence Konzept dabei, Zeit und Kosten einzusparen. Dadurch, dass die benötigten Informationen wesentlich schneller aufgefunden und verwertet werden können, werden Ineffizienzen und Redundanzen in der Informationsverarbeitung vermieden.

Erfolgsfaktoren

Um ein Marketing Intelligence Konzept einzuführen, das Sie dabei unterstützt, Ihre Wettbewerbsfähigkeit zu steigern und Ihre Profitabilität zu erhöhen, sind vor allem folgende Erfolgsfaktoren ausschlaggebend: • Definition der fachlichen Anforderungen, d. h., welche Informationen werden überhaupt benötigt? • Fokussierung auf relevante Informationen, Beschränkung von „nice-to-know“-Informationen auf ein Minimum • Überprüfung bereits bestehender Intelligence-Systeme im Unternehmen und gegebenenfalls Einbindung oder Eliminierung dieser • Schaffung von Freiräumen, in denen die Mitarbeiter sich für das Wissensmanagement einsetzen können • Unterstützung der Wissensverteilung durch Anreizsysteme und Sanktionen • Sicherstellung, dass alle relevanten Informationen alle relevanten Zielgruppen zeitnah erreichen • Verknüpfung mit der Unternehmensstrategie sicherstellen • Gewährleistung des Top-Management-Supports, d. h. „strong backing from the top“ Neben der grundsätzlichen Definition der zu erhebenden Informationen (z. B. Informationen zu Markt- und Preisstruktur, zu einzelnen Produkten oder Wettbewerbern) muss darüber hinaus geklärt werden, welche Ansprechpartner die benötigten Informationen liefern können (z. B. Mitarbeiter des Außendienstes, im Service oder der Kundenbetreuung). Weiterhin muss definiert werden, welche Priorität die Informationsbeschaffung in den einzelnen Kategorien hat (z. B. „mission critical“ vs. unbedeutend). Es ist ebenfalls wichtig zu klären, wie die Informationen dauerhaft verfügbar gemacht werden sollen (z. B. Digitalisierung in Datenbanken, Ablage in internen Wikis oder im Intranet) und mit welcher Frequenz die Informationen erhoben werden sollen (z. B. bei Bekanntwerden der Information, einmal pro Woche, einmal im Monat, etc.).

Installierung

Nachdem nun Ziele und Nutzen eines solchen Konzeptes verdeutlicht und zentrale Erfolgsfaktoren aufgezeigt wurden, stellt sich die Frage, wie ein Marketing Intelligence Konzept in einem Unternehmen installiert werden kann. ANXO MANAGEMENT CONSULTING empfiehlt hierzu einen pragmatischen Ansatz, der eine leicht nachvollziehbare Nutzenargumentation des Systems über alle Organisationsebenen hinweg, eine einfache Struktur sowie eine leichte Handhabbarkeit kombiniert. Hierzu hat es sich als zweckmäßig erwiesen, die Organisationsstruktur mit ihren verschiedenen Standorten, Geschäftsbereichen und Marktsegmenten z. B. in Excel nachzubilden. Darauf aufbauend können dann unterschiedliche Marketing Intelligence Kategorien gebildet werden, z. B. zur Marktstruktur, zu Kunden oder Wettbewerbern. Diese beziehen sich dann auf einen jeweils spezifizierten Bereich und dienen zur Datensammlung und -auswertung. ANXO MANAGEMENT CONSULTING unterstützt Sie gerne beim Aufbau eines speziell auf Ihr Unternehmen angepassten Marketing Intelligence Konzeptes, mit dem Sie langfristige Wettbewerbsvorteile realisieren können. Für weitere Informationen stehen wir Ihnen gerne unter ralf.strehlau@anxo-consulting.com oder unter Telefon 06192 40 269 0 zur Verfügung. ANXO. Wir verändern Ihre Welt.