Den stationären Handel durch Location-Marketing stärken

Die Digitalisierung schreitet mit großen Schritten voran. Der stationäre Handel ist dabei keine Ausnahme. Ganz im Gegenteil: Angesichts steigender Nutzung von Online-Shopping-Möglichkeiten und zunehmender Konkurrenz durch E-Commerce-Player müssen Unternehmen, die physische Standorte betreiben, besonders stark darin werden, Kunden über digitale Marketingmaßnahmen in ihre Läden zu bringen.

Elektronische Zahlungsmittel sind mittlerweile genauso im Handel angekommen wie andere Technologien. Aber wie sieht es mit der Nutzung von Online-Profilen oder online auffindbaren Informationen auf den zahlreichen Suchmaschinen, Apps oder Verzeichnissen für die eigenen Standorte aus? Viele Einzelhändler sind sich der Bedeutung einer guten Internetpräsenz, die über die eigene Webseite hinausgeht, häufig noch nicht bewusst. Doch genau diese kann ihnen dabei helfen, Kunden, die online nach Geschäften, Produkten oder Dienstleistungen suchen, in ihre lokalen Filialen zu bringen und so den Umsatz ihres Offline-Geschäfts zu steigern. All diese Maßnahmen lassen sich unter dem Begriff „Location Marketing” zusammenfassen.

Location Marketing – was steckt dahinter?

Unter Location Marketing versteht man eine neue Marketing-Disziplin. Die Technologie dahinter sorgt dafür, dass Kunden, die online nach bestimmten Produkten oder Dienstleistungen in ihrer Nähe suchen, genau die Informationen erhalten, die sie benötigen, um in das nächste Geschäft zu gehen und das Produkt dort einzukaufen. Dazu zählen zum Beispiel Daten wie Öffnungszeiten, Adressen und Telefonnummern, verschiedene Details zu Rabatt-Aktionen, aber auch immer häufiger Kundenbewertungen, also präzise Standortdaten. Kurzum unterstützt Location Marketing Unternehmen dabei, mehr Kunden von der Straße in ihre lokalen Geschäfte zu bringen.

Location-Marketing-Plattformen helfen Firmen und Einzelhändlern dabei, potenziellen Kunden über viele verschiedene Portale oder Verzeichnisse hinweg Informationen genau zur richtigen Zeit zur Verfügung zu stellen. Die für den Kunden relevanten Daten werden in diesen Plattformen gezielt aufbereitet und strukturiert. So wird sichergestellt, dass die korrekten Informationen automatisiert an die Apps, Suchmaschinen oder Navigationssysteme ausgespielt werden, in denen sie zum Zeitpunkt der Suche gefunden werden müssen – zum Beispiel auf Google, Yelp, Facebook, Bing, Uber, Waze, Apple Maps und vielen mehr.

Leichte Auffindbarkeit und mehr Umsatz für das lokale Geschäft

Daten im Netz aktiv und ohne großen Aufwand mithilfe einer einzigen Location-Marketing-Plattform pflegen zu können, stellt für Unternehmen nicht nur eine erhebliche Erleichterung dar, sondern fördert auch deutlich die Auffindbarkeit von Filialen bei der lokalen Suche. Gerade in Bezug auf ein gutes Ranking in den Suchmaschinen ist das wichtig, denn Ziel eines jeden Unternehmens sollte sein, mindestens unter den ersten drei Treffern aufzutauchen und dadurch vom Nutzer auch direkt gesehen zu werden.

Suchmaschinen berücksichtigen für die Beantwortung von Suchanfragen die nähere Umgebung, Stichworte, die hinterlegt wurden, sowie Reaktionen auf Kundenfeedback. Eine gut ausgearbeitete lokale SEO-Strategie wird daher zunehmend wichtiger. Immerhin steigen laut Google mit zunehmendem Mobile Shift auch die Suchanfragen nach Produkten, Dienstleistungen oder Informationen zu bestimmten Shops in der näheren Umgebung. Rund ein Drittel aller Suchanfragen haben derzeit einen lokalen Bezug, wie aus einer neuen Studie hervorgeht. Das aktive Managen der eigenen Standortdaten zahlt sich also aus! Das sollten sich stationäre Geschäfte zu ihrem Vorteil machen.

Einen weiteren wichtigen Punkt stellt das Thema Kundenbewertungen dar. Konsumenten machen ihre Kaufentscheidung immer häufiger von Bewertungen anderer Kunden abhängig, bevor sie offline kaufen. Deshalb ist es für Unternehmen enorm wichtig, ihre Online-Reviews stets im Blick zu haben und möglichst zeitnah auf sie zu antworten. Gerade wenn es um negatives Feedback geht, gilt es, rasch zu handeln und eine auf die Kundenbedürfnisse eingehende Antwort parat zu haben. Schnelle sowie individuell angepasste Antworten lassen sich allerdings nur geben, wenn man alle Netzwerke kontinuierlich beobachtet. Mittlerweile haben Unternehmen mithilfe ihres Location-Marketing-Tools sogar die Möglichkeit, Kundenfeedback in Echtzeit zu analysieren und darauf zu reagieren. Außerdem lassen sich durch die Analyse des Kundenfeedbacks generelle Trends ableiten und feststellen, was derzeit in welcher Filiale besonders gut läuft und was vielleicht auch verbesserungsfähig ist.

Stationärer Handel weiterhin beliebt

Location Marketing ist stark im Kommen und treibt die Digitalisierung des Handels erheblich voran. Eine gezielte Vernetzung von On- und Offline-Handel gewinnt immer mehr an Bedeutung und wirkt sich nicht nur positiv auf die Generierung neuer Kunden aus, sondern treibt auch den Umsatz im stationären Geschäft in die Höhe. Immerhin werden trotz fortschreitender Digitalisierung noch 90 Prozent des Umsatzes offline erzielt. Der Einzelhandel ist also keinesfalls vom Aussterben bedroht. Studienergebnisse von PwC zeigen, dass jeder zweite Deutsche mindestens einmal in der Woche im stationären Handel einkauft. Das sollten sich Unternehmen zunutze machen und ihre Digitalisierung aktiv vorantreiben, um auch weiterhin eine gute Position am Markt einnehmen zu können. Denn wer heute bereit ist, durch den Einsatz neuer Technologien den Wandel aktiv für sich zu nutzen, der wird auch zukünftig ein erfolgreiches Offline-Business führen.