Marketing-Börse PLUS - Fachbeiträge zu Marketing und Digitalisierung
print logo

Zehn wichtige Ranking-Faktoren von Google

Bei Google besteht die Suche vereinfacht aus drei Prozessen. Dabei sind folgende Faktoren entscheidend für das Ranking.
Dietmar Barzen | 14.04.2020
10 wichtige Ranking-Faktoren von Google © Pixabay / Tumisu
 

Im Rahmen der organischen Search Engine Optimization (SEO) bemühen sich Unternehmen eine hohe Sichtbarkeit auf den vorderen Rängen der Suchmaschinenanzeigen zu erreichen, denn im Regelfall werden maximal nur die ersten drei Rankings voll wahrgenommen und die Sichtbarkeit geht nach Rank 30 gegen Null (Alpar et al. 2015).

Bei Google besteht die Suche vereinfacht aus drei Prozessen

1. Das Crawling beschreibt den Prozess zur Vorbereitung der Aufnahme einer Webseite in die Suchmaschine. Damit eine Webseite in Google aufgenommen wird, muss diese Google erst bekannt sein. Dazu durchsucht der Googlebot täglich Milliarden Webseiten, damit diese dem Google-Index hinzugefügt werden können. Hierfür verwendet der Googlebot einen algorithmischen Prozess.

2. Die Indexierung verarbeitet per Googlebot alle gecrawlten Webseiten und fügt sie dem Google-Index hinzu. In einem Indexeintrag wird für jede Webseite deren Inhalte und URL beschrieben.

3. Im letzten Schritt erfolgt die Bereitstellung der Ergebnisse. Beim Durchführen einer Suchanfrage durchsuchen die Computer von Google den Index nach übereinstimmenden Webseiten und gibt eine Liste an Ergebnissen zurück. Laut Google werden die Ergebnisse nach der Relevanz für die Nutzer aufgelistet. Die Relevanz bemisst Google mit Hilfe von über 200 Faktoren, die das Unternehmen bewusst intransparent hält.
Es ist aber davon auszugehen, dass die folgenden Faktoren einen Einfluss auf das Ranking haben:

1. Domain Faktoren: Dieser Gruppe unterliegen Rankingfaktoren bezogen auf die Domain. Hier wird beispielsweise das Alter der Domain oder die Verwendung von Keywords in der Domain betrachtet.

2. Page-Level Faktoren: Zu dieser Faktorengruppe zählen beispielsweise die Verwendung relevanter Keywords im Tag, Description Tag, H1-Tag (größte Überschrift in HTML), Grammatik und Rechtschreibung sowie die Ladezeit der Webseite.

3. Site-Level Faktoren: Zu den Site-Level Faktoren zählen unter anderem die Seiten-Struktur, die Benutzerfreundlichkeit der Seite und die mobile Optimierung, die bei Google eine hohe Priorität besitzt. Weiterhin umfasst diese Gruppe Elemente, die die Vertrauenswürdigkeit der Webseite einschätzen lassen.

4. Backlink-Faktoren: Backlinks sind Verweise, die von einer Webseite auf eine andere verweisen. Als Rankingfaktor werden hier die Qualität und die Quantität der Backlinks betrachtet.

5. Nutzerinteraktion: Hier steht im Mittelpunkt wie oft und wie lange ein Nutzer eine Webseite nutzt.

6. Spezielle Algorithmus-Regeln: In dieser Faktorengruppe werden spezielle Algorithmus- Regeln, die für das Ranking verantwortlich sind aufgezählt. Dazu zählt beispielsweise, dass Suchanfragen aktuell sein sollen und daher neue Seiten für bestimmte Suchanfragen präferiert werden. Auch der Browserverlauf eines Nutzers von häufig besuchten Seiten steuert die Relevanz.

7. Social Signal: Zu dieser Faktorengruppe zählen alle Aktivitäten im Zusammenhang mit Social Media. Dazu zählen beispielsweise die Anzahl der Tweets und Facebook-Shares.

8. Brand Signals: Bekanntheit und Glaubwürdigkeit steigert die Klickrate einer Webseite, folglich werden diese als relevant für Nutzer eingestuft. Zu den Brand Signals zählen beispielsweise eine offizielle Unternehmensseite bei LinkedIn oder viele Follower bei Twitter.

9. On-Site Spam-Faktoren: Unter dieser Gruppe werden Faktoren auf der Seitebeschrieben, die zu einer schlechten Platzierung führen. Dazu zählen beispielsweise Werbung im oberen Teil der Webseite, Verlinkungen zu Spam-Seiten und versteckte Affiliate-Links.

10. Off-Page Spam-Faktoren: Die Off-Page Spam-Faktoren befassen sich mit allen externen Faktoren der Webseite, die zu einer schlechteren Platzierung führen. Dazu zählen viele Links vom gleichen Server und ein hoher Anteil an Links von durch Google bereits als schlecht bewertet Seiten. Eine etwas andere Sichtweise auf das Ranking bei Google weist eine Studie von Searchmetrics aus dem Jahr 2016 auf. Diese wird mit der Aussage eingeleitet, dass allgemeine Rankingfaktoren nicht mehr existieren. Rankingfaktoren sind für einzelne Industrien und für jede Suchanfrage individuell. Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass individuelle Content-Relevanz und Nutzerintention beim Ranking entscheidend sind. Diese zwei unterschiedlichen Betrachtungsweisen unterstreichen noch einmal die Komplexität beim Ranking (Erlhofer 2018).

Universal Search

Bis vor einigen Jahren gab es bei Google nur Adwords-Anzeigen und die organischen Suchmaschinenlistings. Heute gibt es mehr Kategorien je nach gesuchtem Keyword und Device (stationär oder mobile): Alle, Maps, Videos, Bilder, News, Shopping, Blogs, Flüge etc. Damit gibt es heute mehr Möglichkeiten auf die erste Suchergebnisseite zu gelangen. Alle Elemente werden nie gleichzeitig dargestellt und deren Position hängt vom Ausgabegerät ab.

Die klassische Suchmaschinenoptimierung hat damit Konkurrenz bekommen und muss ganzheitlich als Universal Search betrachtet werden. Gleichzeitig wird es damit aber auch schwieriger, ein zufriedenstellendes Ranking allein mit SEO zu bekommen. Aufgrund der Bedeutung und Komplexität des Universal Search werden heute i. d. R. Expertenteams mit unterschiedlicher Optimierungsausrichtung eingesetzt (Von Heeren 2018).