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Networking zu Corona-Zeiten

Ein wichtiger Erfolgsbaustein im Business ist das Netzwerken. Welche Möglichkeiten gibt es während der Pandemie?
Gabriele Braun | 11.11.2020
Networking zu Corona-Zeiten © freepik / pch.vector
 

Ein wichtiger Erfolgsbaustein im Business ist Networking. Persönliche Kontakte konnten bisher wunderbar auf Events geknüpft werden. Doch unter der Pandemie verändern sich die Bedingungen und neue Wege müssen gefunden werden. Events fallen aus – Messen und Großevents, Vortragsreihen, Stammtische und Branchenpartys finden nicht statt. Die Gesundheit steht im Vordergrund und Mitarbeiter arbeiten, wenn es möglich ist, im Homeoffice. Es bleibt nur die digitale Kontaktaufnahme.

So wie Corona der Digitalisierung einen immensen Schub gegeben hat, verlagert sich nun auch das Netzwerken in die digitale Welt. Mit dem virtuellen Austausch kann die räumliche Distanz überbrückt werden. Neben der digitalen Kontaktaufnahme kann natürlich auch zum guten alten Telefon gegriffen werden.

 

Ziele definieren

Schon vor Corona-Zeiten war Networking alles andere als einfach. Welche Ziele sollen mit Networking erreicht werden? Wie kann Networking umgesetzt werden? Wer soll angesprochen werden? Welche Kontakte sind wichtig? Wie kann das Netzwerk am besten ausgebaut werden? Zahlreiche Fragen, die zu beantworten sind.

 

Soft Skills - das A und O

Wer einen guten Eindruck hinterlassen möchte, sollte an seinen Soft Skills arbeiten. Beim Networking ist es wichtig, zu dem Gegenüber eine Vertrauensbasis aufzubauen. Höflichkeit, ein guter Umgangston, aktives Zuhören und Fragen stellen gehören zu den wichtigsten Aspekten. Wer durch ständiges in den Vordergrunddrängen versucht, die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen und die Besucher für sich zu gewinnen, kann schnell negativ auffallen. Weniger ist mehr. Auch sollte Networking Spaß machen. Sich mit Menschen auszutauschen und zu diskutieren sollte Ihnen liegen. Wenn Networking keinen Spaß macht, überlassen Sie es besser Ihrer Kollegin oder Ihrem Kollegen.

 

Visitenkarten sind out – Onlinepräsenz ist Pflicht

War bei einem Live-Event die Visitenkarte ein Must-have, hat sich dies mit der Verlagerung nach Online gewandelt. Jetzt ist eine Onlinepräsenz Pflicht.

Die Vernetzung findet heute auf Business-Netzwerken wie Xing und LinkedIn statt. Hier zählt ein gepflegtes Profil mit einem ansprechenden aktuellen Bild. Auch Lebenslauf, Interessen und Hobby können hinterlegt werden. Machen Sie dort Ihre Expertise deutlich: Wo liegen Ihre Talente, Fähigkeiten und Ihre Fachkenntnis? Solche Informationen sind nicht nur zum Netzwerken, sondern auch bei der Jobsuche wichtig. Auf Twitter und Instagram können Beiträge gepostet werden, um Reputation aufzubauen. Finden die Beiträge bei Anderen Interesse, werden diese kommentiert, gelikt und geteilt.

 

Aktivität ist gefragt

Ihre Onlineprofile sollten aktuell sein. Posten Sie regelmäßig. Wer likt in Twitter schon gerne eine Autorin oder einen Autor, der vor einem Jahr seinen letzten Beitrag getwittert hat? Zeigen auch Sie Interesse an anderen Beiträgen mit Likes und Kommentaren. Oder helfen Sie bei Fragen in Ihrem Fachgebiet, die in den zahlreichen Foren gestellt werden. Auf der marketing-BÖRSE können Fachartikel publiziert werden. Gute Beiträge bringen wir auch gerne im Newsletter. Werden Sie aktiv und punkten Sie mit Ihrer Fachkompetenz.

 

Bei Online-Events präsent sein

Melden Sie sich zu den zahlreichen Online-Events, Webinaren und Arbeitskreisen an. Wer bei einem Event (egal ob online oder live) früh erscheint, hat eventuell die Möglichkeit, sich vor Beginn in Ruhe mit anderen Besuchern auszutauschen. So kann ein bleibender Eindruck hinterlassen werden.

Mit interessanten Fragen fallen Sie gegenüber den anderen auf. Nutzen Sie auch den Chat und beteiligen Sie sich an Diskussionen per Hashtag. Falls Sie beim Event nicht zur Kontaktaufnahme kommen, kann auch im Nachhinein über E-Mail oder über soziale Netzwerke der Dialog aufgenommen werden.

 

Technik muss stimmen

Kamera ein und los geht’s. Was ziehe ich an? Passt der Hintergrund? Bei geringer Bandbreite bleibt das Bild stehen und Sie werden unvorteilhaft gezeigt. Es gibt zahlreiche Video-Übertragungssoftware. Bereiten Sie sich frühzeitig vor, damit Sie mit der genutzten Software umgehen können. Manche sind auf bestimmte Browser oder für das Smartphone optimiert.

 

Videochat

Manchmal sind Vier-Augen-Gespräche unumgänglich. Diese können sehr gut über Videochat stattfinden. Aber auch Gespräche mit mehreren Personen sind über Videochat möglich. Bei Personen, die sich kennen, funktioniert das sehr gut. Kontakte zu knüpfen mit Personen, die man nicht kennt, ist schwieriger.

 

Telefonieren fördert den Dialog

Anstatt online unzählige verschiedene Kontakte anzusprechen, sollte man sich auf die wichtigsten konzentrieren. Mit dem Telefon können gute Kontakte aktiviert werden. Gibt es einen aktuellen Aufhänger? Wie ist es Ihren Bekannten während Corona-Zeiten ergangen? Interesse kommt immer gut an.

 

Kommunikation via Messenger

Social Networks wie Xing, LinkedIn oder Facebook stellen häufig Messenger-Dienste für die Kommunikation bereit und Sie können schnell mit anderen in Kontakt treten. Ihr Gegenüber wird dann entscheiden, ob er/sie antwortet.

 

Dran bleiben

Wie gewonnen, so zerronnen. Das kann beim Networking ebenfalls passieren, weshalb die Kontaktpflege an erster Stelle steht. Es muss ein stetiger Kontakt und Austausch herrschen, um die Kontakte aufrechtzuerhalten. Networking ist ein Geben und Nehmen, das vom gegenseitigen Austausch lebt. Sollte ein persönliches Treffen in Betracht gezogen werden, sind die geltenden Hygienemaßnahmen einzuhalten.

 

Mehr ist mehr

Das Netzwerk sollte bestenfalls so breit gefächert wie möglich sein. Je umfassender das eigene Netzwerk ist, desto gefragter wird man als Persönlichkeit. Die Aufmerksamkeit erhöht sich automatisch. Außerdem kann man je nach Vorhaben auf verschiedene Kontakte zurückgreifen und hat somit eine breite Palette an Ansprechpartnern.

 

Fazit

Im Zeitalter der Digitalisierung und Globalisierung wird es zunehmend einfacher, ein Netzwerk aufzubauen. Business-Plattformen LinkedIn oder Xing bieten die Möglichkeit, neue Kontakte zu knüpfen und sie zu pflegen. Vor allem in Zeiten großen Wettbewerbs kann solch ein breit gefächertes Netzwerk den entscheidenden Vorteil gegenüber der Konkurrenz bedeuten. Intensives Networking zahlt sich auf Dauer aus.

Trotz der durch die Digitalisierung gegebenen Möglichkeiten sollten die persönlichen Kontakte jedoch nicht unterschätzt werden – digitale Events können persönliche Treffen nicht ersetzen

Auch wenn Corona irgendwann vorbei ist, wird die alte Normalität nicht mehr zurückkehren. Wir sind gespannt, was kommt. Die neue Welt nach oder mit Corona wird anders aussehen. Es liegt an uns, diese zu gestalten.

 

 

Empfehlenswerte Literatur

Tijen Onaran (2020): Nur wer sichtbar ist, findet auch statt. Werde deine eigene Marke und hol dir den Erfolg, den du verdienst. – 256 Seiten, ISBN 978-3442178674