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Ist Clubhouse mehr als nur Hype?

Viel Hype, mitunter Hysterie – aber kaum einmal Zahlen. Zeit, hier in Form einer Blitzumfrage einen Blick auf die Nutzung und Einschätzung zu werfen.
Steffen Meier | 22.02.2021
Ist Clubhouse mehr als nur Hype? © Steffen Meier
 

Hype oder nicht Hype – das ist hier die Frage. Nach dem Start der Clubhouse-App in Deutschland eroberte diese zumindest die Nachrichtenmedien und Trending Topics in den sozialen Netzwerken, Euphorie und Skepsis standen (und stehen) sich wortgewaltig gegenüber. Bald gab es massive datenschutzrechtliche Bedenken. Der eine oder die andere konnte nicht nachvollziehen, wie skeptisch viele etwa einer Corona-Warn-App gegenüberstanden, um sich jetzt bei Clubhouse datentechnisch nackt zu machen. Zumindest bei Medienschaffenden schien jeder und jede auf einmal auf Clubhouse einen Raum eröffnet zu haben, Ministerpräsidenten gaben sich die peinliche Blöße, während andere in einem akustischen Ruheraum diese suchten. Viel Hype, mitunter Hysterie – aber kaum einmal Zahlen. Zeit, hier auf Nutzung und Einschätzung einen Blick zu werfen in Form einer Blitzumfrage unter Medienschaffenden.


Anfang Februar führte der DIGITAL PUBLISHING REPORT eine Umfrage zur Nutzung und Zukunft des Hype-Netzwerks Clubhouse unter Medienschaffenden durch. Da die App im Moment nur für Apple-Geräte zur Verfügung steht, wurden beide Systeme separat abgefragt, bei Android logischerweise nur das Interesse. Wann eine Android-Version zur Verfügung steht, ist noch ungewiss, könnte der Nutzung aber aufgrund der Verbreitung des mobilen Betriebssystems (Marktanteil Deutschland etwa 81 %1) nochmal einen ordentlichen Schub in der Nutzung geben.


Hohe Verbreitung und Nutzung unter Apple-Nutzer und -Nutzerinnen

Immerhin 62 % der Befragten nutzen trotz der Zugangsrestriktionen Clubhouse, immerhin 44 % einmal oder mehrmals täglich. Oft spielt der Hype-Faktor eine große Rolle: Ein Tool oder neues Netzwerk wird aus Neugierde einmalig ausprobiert und dann nicht mehr genutzt. Die Clubhouse-Enttäuschten sind aber mit 12 % eher eine Minderheit.

 

Wie steht es um die zukünftigen Einsatzgebiete von Clubhouse?

Es gibt von Path bis Ello unzählige Beispiele von Netzwerk-Eintagsfliegen. Im frühen Stadium von Clubhouse will zwar die Hälfte der Befragten erst noch abwarten, ob dieses eine Rolle als Marketing- und Kommunikationsinstrument spielen wird – was im direkten Zusammenhang mit der Reichweite steht, die derzeit kolportierten Nutzungszahlen sind weit von denen der großen Netzwerke entfernt – aber immerhin 44 % sind in diesem Stadium schon gewillt, für Clubhouse hier eine Zukunft zu sehen, nur 6 % sehen das negativ.

Android: Erstmal abwarten und Tee trinken

Android-Nutzer und -Nutzerinnen sehen das Thema Clubhouse derzeit noch zurückhaltend, ganze 59 % wollen die App gar nicht erst nutzen. Angesichts des sehr
hohen Marktanteils des Betriebssystems würden die 41 % Interessierten bzw. Unentschlossenen dennoch einen gewaltigen Nutzungs-Zuwachs ergeben.