Die nächste Stufe der CMS-Evolution: Content Federation
Wir leben in einer Content-Ökonomie. Es gibt schätzungsweise 200 Millionen Content-Creator im Internet und mehr als vier Milliarden Nutzer sozialer Medien. Wenn Unternehmen von dieser boomenden Entwicklung profitieren wollen, die laut einer Studie von Absolute Reports in den nächsten vier Jahren einen Umsatz von über 24 Milliarden Dollar generieren wird, müssen sie ihre Angebotspalette erweitern und ihren Nutzern mehr als einfach nur Texte und Bilder zeigen.
Verbraucher wünschen sich vernetzte digitale Angebote, die sich aus einer Vielzahl von Quellen speisen. Viele Unternehmen laufen jedoch Gefahr, durch ihr aktuelles CMS ausgebremst zu werden, da fällige Anpassungen und Integrationen die Erstellung groß gedachter neuer und komplexer digitaler Dienste erschweren.
Das Ergebnis: Innovationen erfolgen nur in dem Tempo, das die Architekten und Entwickler des Back-Ends vorgeben – und nicht in der Geschwindigkeit, die die Branche verlangt. Wenn Unternehmen das Potenzial von Content voll ausschöpfen wollen, brauchen sie einen alternativen Ansatz. Hier kommt Content Federation ins Spiel.
Die Entwicklungsstufen des CMS
CMS, wie wir es kennen, hat sich schon einmal stark verändert. Vor zwei Jahrzehnten waren die Dinge noch viel einfacher: Unternehmen wollten Texte und Bilder lediglich auf ihrer einen Website veröffentlichen. Anbieter wie Drupal, AEM und WordPress entstanden mit CMS-Plattformen, die dieser Nachfrage wunderbar gerecht wurden. Sie haben auch heute noch einen großen Marktanteil.
Die explosionsartige Zunahme des Content-Volumens und der Vielfalt von Geräten warf später neue Fragen darüber auf, wie Unternehmen diese Inhalte über den Browser hinaus verbreiten können. Es ging nicht mehr darum, eine Eins-zu-Eins-Beziehung zwischen dem CMS-Administrationsportal und der Website zu managen, sondern stattdessen eine Eins-zu-Viele-Beziehung zwischen CMS und Smartphones, Tablets, Smart-TVs, Sprachassistenten und vielem anderen mehr.
Daraus entstand das Headless CMS, das eine plattformunabhängige Verteilung von Inhalten über APIs ermöglicht. Dieses Modell hat sich bis heute bewährt. Und es ist nach wie vor ein sehr beliebter Ansatz, wenn Unternehmen auf eine Composable Architecture setzen, die es Entwicklern ermöglicht, neue Anwendungen und Dienste ganz flexibel aus wiederverwertbaren Komponenten zu gestalten.
Aus der CMS-Perspektive mussten viele Unternehmen individuelle Software entwickeln und warten, um mehrere Content-Quellen mit ihrem Headless CMS zu verbinden. Dabei kann es sich um Legacy CMS, SaaS-Tools und E-Commerce-Komponenten wie Digital Asset Management-Systeme (DAMs) bis hin zu Product Inventory Management-Systemen (PIMs) und teils Open Source, teils proprietären APIs handeln, die Datenquellen von Drittanbietern einbinden. Da die Nachfrage nach vernetzten Erlebnissen steigt, müssen IT-Teams immer mehr dieser individuellen Middleware-Verbindungen erstellen und pflegen. Mit jeder neuen Middleware wird die Ansammlung potenzieller technischer Probleme größer.
Letztendlich ist die individuelle Programmierung ein Innovationsengpass. Sie ist nicht nur kostspielig, sondern auch zeitaufwändig und wirklich schwierig dauerhaft zu realisieren.
Die Stärke von Composability
Nach dem beschriebenen Übergang vom One-to-One- zu einem One-to-Many-Ansatz benötigen Unternehmen heute eine Technologie, die eine Many-to-Many-Architektur unterstützt. Am besten natürlich, ohne zusätzliche Kosten und Komplexität zu verursachen. Sie müssen dabei nicht nur Inhalte für diverse Geräte ausliefern, sondern auch Content bereitstellen, der in einem typischen Software-Stack für Unternehmen enthalten ist wie CRM- und ERP-Daten.
Federated Content-Plattformen eröffnen die Möglichkeit, den Markt erneut zu transformieren, so wie es vor 10 Jahren der Fall war, als Headless CMS den Markt aufmischten. Die Logik ist einfach: Unternehmen können mehrere Inhaltsquellen in einer einzigen universellen API zusammenfassen, so dass Developer, die vernetzte digitale Dienste entwickeln, nur eine einzige API benötigen, um Inhalte aus sehr unterschiedlichen Backend-Systemen bereitzustellen. Damit entfällt auch die Notwendigkeit, dynamisch wechselnde Daten in einem Content Hub zu zentralisieren. Und das Risiko inkonsistenter und veralteter Daten wird eliminiert, da die Federated API als Single-Source-of-Truth fungiert. Dieser Ansatz beschleunigt zudem das Innovationstempo, da die Produktteams neue Services wesentlich schneller erstellen können als mit den bisherigen Methoden.
Die Zukunft ist Federated
In einer Welt, in der Content im Fokus steht, stellt sich für die Unternehmen von heute die Frage, ob sie den Status quo beibehalten wollen, der durch zu große Innovationshemmnisse, Kosten und wachsende technische Anforderungen gekennzeichnet ist. Durch die Kombination von Composability mit einem Federated Content-Ansatz können Unternehmen ihre CMS-Investitionen zukunftssicher ausrichten und ihre Integrationskosten erheblich senken.
Die Content Federation ist der nächste große Schritt in der CMS-Entwicklung. Die verbesserte Integration von Inhalten und Daten wird die Schaffung neuer digitaler Dienste und Geschäftsmodelle in der Content Economy ermöglichen, so dass Unternehmen es sich nicht mehr lange leisten können, weiter beim Bewährten zu verharren.