Podcasts in der modernen Unternehmenskommunikation
Podcast? Ein Produkt von Apple? Definitiv: Nein! „Podcasts sind Mediendateien im Audio- und/oder Videoformat, die zeit- und ortsunabhängig aus dem Internet abgerufen werden können“, erklärt Carsten Schüler, Geschäftsführer der Film- und Fernsehproduktion BEST COMPANY VIDEO GmbH. Das Akronym „Podcast“ setzt sich zwar zum einen aus dem Begriff „Pod“ (von iPod oder „Portable on Demand“) und „broadcasting“ (senden, ausstrahlen, übertragen) zusammen, wurde jedoch nicht von Apple lanciert. Werden Video-Inhalte beschrieben, spricht man von Video-Podcasts oder Vodcasts. Diese können auf Handys, dem iPhone oder Computern abgespielt werden, wohingegen das Abspielen von Podcasts als reine Audio-Dateien nur auf diversen MP3-Playern sowie auf dem Computer möglich ist. Hochwertige Podcasts als Teil einer ganzheitlichen Unternehmenskommunikation Unternehmen, die ohne große Streuverluste potentielle Kunden auf modernen Wegen ansprechen möchten, um sich als innovatives Unternehmen zu präsentieren, sollten den Einsatz von Podcasts in Erwägung ziehen. Denn die Kommunikation über Podcasts hat viele Vorteile: 1. Werberelevante Zielgruppe: jung, gebildet, aufstrebend Ein Studio bietet vielfältige Möglichkeiten, um individuelle Podcasts zu produzieren Diverse Studien (Podcaststudie 2009, „MC DC“-Report 2009 des Bundesverbandes Digitale Wirtschaft e.V. oder die Video-Podcast-Studie 2008 von SevenOne Media und Liquid Air Lab, u.a.) kamen zu folgenden Ergebnissen: Nutzer von Podcasts sind zwischen 20 und 49 Jahre jung, erwerbstätig oder selbstständig, gut gebildet und überwiegend männlich. Eine weitere, nicht zu verachtende Zielgruppe, ist die der Schüler und Studenten, die jedoch über deutlich weniger Einkommen verfügen als User der erst genannten Gruppe. Demnach ist die häufig im TV angesprochene „werberelevante Zielgruppe“ ebenso unter den Podcast-Nutzern zu finden. Ein weiteres Ergebnis der Studien: Sofern Podcasts kostenlos angeboten werden, fühlt sich die Mehrheit der Nutzer nicht von Werbung gestört. Diese Audio- oder Video-Dateien bieten für Unternehmen eine ideale Werbeplattform, um informative und unterhaltende Spots zu schalten. Darüber hinaus zeigen Forschungen, dass 80 Prozent der Internet-User Informationen online lesen oder sich online beschaffen. Die Informationsvermittlung in klassischen Medien wie Print oder Fernsehen findet in der „Generation Podcast“ nur wenig Anklang. Für Unternehmen bedeutet das: Informationen gehören ins Web – nicht nur auf die eigene Online-Präsenz, sondern auch auf bundesweite und regionale News-Portale. Zum Beispiel bietet die Wirtschafts-Plattform www.business-on.de u.a. die Möglichkeit, Pressemeldungen und Unternehmensportraits zu veröffentlichen. Im regionalen Online-Wirtschaftsportal für Niedersachsen kann man neben Pressemeldungen und Unternehmensportraits auch Fachartikel oder eben Podcasts veröffentlichen. Darüber hinaus sollten die Unternehmensinformationen in Social Networks, Foren und Blogs publiziert werden. Denn: Die am häufigsten genannte Quelle von Podcasts ist neben iTunes, dem Online-Store von Apple, die Blogosphäre. Auf Blogs und in Foren werden Podcasts weiterempfohlen und so einer weiteren, dem Unternehmen bisher unbekannten Zielgruppe im Web 2.0, zugänglich gemacht. Rund 70 Prozent der User nutzen Podcasts mindestens ein Mal täglich und das bereits seit mindestens einem Jahr. Das heißt: Wenn Podcasts abonniert werden, bleiben die Zuhörer und Zuschauer den Podcasts unter folgenden Bedingungen treu: Inhaltlich ansprechende Themen hohe inhaltliche und technische Qualität informativ, lehrreich, unterhaltend wenn Werbung, dann zielgruppenorientiert Carsten Schüler, Geschäftsführer der BEST COMPANY VIDEO GmbH, appelliert an die Unternehmen: „Diesen Vorteil sollten sich Unternehmen zu nutze machen, um treue Zuhörer und Zuschauer zu gewinnen und das Image eines Unternehmens zu stärken. Abwechslungsreiche, informative und unterhaltende Podcasts können ebenfalls der Markenbildung und –festigung dienen.“ Genutzt werden Podcasts überwiegend zu Hause, unterwegs oder im Job. Mit diesem Wissen können Unternehmen in ihren Podcasts an die Bedürfnisse der Zielgruppe appellieren. Was möchten junge, aufstrebende Geschäftsfrauen und -männer, wenn sie nach einem gestressten Tag nach Hause kommen? Mit welchen Emotionen muss man spielen, damit sich der Nutzer in dem Podcast wieder findet? Wie muss ein Podcast gestaltet sein, um ihn auch mobil zu konsumieren? 3. Persönliche und emotionale Ansprache gewinnt vermehrt an Bedeutung Stellen Sie sich vor: Ein Unternehmen macht im ersten Jahr seines Bestehens bereits einen sechsstelligen Gewinn und wird mit einem Innovationspreis belohnt. Was tun? Der traditionelle Weg: Presseinformation vorbereiten, an die Redaktionen rausschicken, vielleicht noch ein Foto anhängen und eventuell auf Presseportalen online stellen. Keine Pressemeldung wird es schaffen, diesen emotionalen Moment in seiner Gänze zu transportieren. Alternativ bzw. zusätzlich: Ein Video-Podcast. Emotionen erweckt man erst durch bewegte Bilder (häufig in Kombination mit Musik). In einem Video-Podcast würde nicht nur die Information weitergegeben werden, sondern auch die Gesichter der strahlenden Mitarbeiter und stolzen Geschäftsführer. Dieses Potential, bewegte Bilder als Element der Kommunikationsstrategie zu verwenden, ist bei weitem noch nicht ausgeschöpft. Carsten Schüler macht jedoch deutlich, dass nicht jeder beliebige Podcast bei den Nutzern ankommt: „Es geht hier um Qualität und nicht um den günstigsten Preis. Billige Podcast-Produktionen kann jeder – doch die „Geiz ist geil“-Mentalität kommt bei den Nutzern nicht an. Sie wollen Professionalität im Hinblick auf Inhalt, Bildgestaltung und technische Umsetzung. Das sollte auch der Anspruch an die Kommunikationsstrategie eines innovativen und modernen Unternehmens sein.“ Zusammenfassung: Unternehmen gelten als innovativ und modern, wenn sie Podcasts in ihre Kommunikationsstrategie aufnehmen. Das Web 2.0 muss man für sein Unternehmen nutzen, um neue Zielgruppen zu erschließen und den eigenen Bekanntheitsgrad zu steigern. Es gibt eine eindeutig definierte, werberelevante Zielgruppe, die Werbung in Podcasts akzeptiert. Podcast-Nutzer bleiben ihren Podcasts treu und konsumieren mindestens ein Mal täglich Podcasts. Podcasts werden zeit- und ortsunabhängig gehört bzw. geschaut. Emotionen werden über Video-Podcasts transportiert. Eine hohe inhaltliche und technische Qualität zahlt sich aus.