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Retten Sie Ihre guten Vorsätze

Sieht Ihr Jahr 2013 dem vergangenen schon wieder verdächtig ähnlich? Was ist von den guten Vorsätzen noch übrig geblieben? Tipps zur Neu-Motivation.
Jens Löser | 15.02.2013
Es war doch wieder so wohlig, so warm, so nett. Von Mama wurden uns nach Weihnachten noch die Reste der Gans eingepackt, Plätzchen waren noch da, die Freunde kommen vorbei und der Bowle-Topf wird geleert. Getreu dem Motto „Es ist nicht wichtig, womit du dir zwischen Weihnachten und Silvester den Bauch vollschlägst, sondern was du zwischen Neujahr und Weihnachten verspeist!“ Schlemmen ohne Reue, denn die guten Vorsätze sind gefasst! Diese sind dann in der fröhlichen Sektlaune am Silvesterabend auch ganz schnell ausgesprochen.

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Und jetzt, Mitte Februar? Was ist davon noch übrig? Werden Sie schon rot hinter den Ohren? Denn leider ist es oft nicht viel. Dabei sollten wir nie vergessen: Die wirklich wichtigen Vereinbarungen im Leben treffen wir nicht mit unserem Chef oder unserem Partner – die wirklich wichtigen Vereinbarungen treffen wir mit uns selbst! Hier greift wieder einmal "Das Prinzip SELBST"(Anm.: Vortrag von Jens Löser zum Thema Selbstmanagement).

Die gute Nachricht lautet: Mitte Februar ist das Jahr noch nicht verloren! Deshalb kommen hier ein paar Tipps, wie es im zweiten Anlauf besser läuft:

Tipp Nr. 1: Ziele statt Wünsche
Als erstes sollte Ihnen der Unterschied zwischen einem Wunsch und einem Ziel bewusst sein. Vereinfacht gesagt, ist ein Ziel ein Wunsch mit einer Deadline. Also nicht: „Ich sollte 2013 etwas abnehmen“, sondern: „Am 30. Juni wiege ich nur noch 82 Kilo“. Wünsche sind ziemlich bequem. Jeden Tag fallen uns tausend Gründe ein, weshalb wir morgen damit beginnen sollten, sie zu verwirklichen. Aber denken Sie daran: Morgen ist der einzige Tag, der in unserem Leben nie stattfinden wird! Deshalb beherzigen Sie besser Tipp Nr. 1: Setzen Sie sich konkrete Ziele anstatt nur Wünsche zu äußern!

Tipp Nr. 2: Energie fokussieren

Gern werden die guten Vorsätze auch inflationär gefasst. Da soll es dann alles auf einmal sein – und zwar sofort: Abnehmen, mindestens eine Fremdsprache lernen, wenigstens drei Mal pro Woche Sport treiben, mehr Zeit mit der Familie verbringen und weniger Stress sollten wir dabei obendrein auch noch haben. Hier gilt es, die Energie zu bündeln, statt sich zu verzetteln – Setzen Sie auf den Laserstrahl statt auf die Glühlampe!

Tipp Nr. 3: Meilensteine setzen
Bei der Zielerreichung spielen immer zwei Aspekte eine Rolle: die Entfernung vom Ziel und konkrete Pläne, dorthin zu gelangen. Solche Pläne können unsere Disziplin enorm stärken – aber nur dann, wenn das Ziel bereits einigermaßen in Sichtweite ist. Wenn nicht, können diese Pläne nach hinten losgehen, denn durch die Konkretisierung wird uns die Entfernung zum Ziel plötzlich vor Augen geführt. Und je weiter wir noch vom Ziel entfernt sind, umso eher schwächt die Entfernung unsere Motivation. Deshalb sind viele kleine Meilensteine tendenziell besser als nur ein großes Ziel, denn umso höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass wir bereits nach kurzer Zeit erste Erfolge erleben. Und die brauchen wir, um nicht schon vor der Ziellinie abzubrechen.

Tipp Nr. 4: Anderen von unseren Plänen erzählen

Erzählen Sie allen Ihren Freunden, Kollegen und der gesamten Verwandtschaft von Ihren Vorsätzen. Dadurch steigt die Hemmschwelle, die Pläne einfach still und heimlich versanden zu lassen. Das Umfeld dient somit als Kontrollinstanz. Obendrein können Sie sich über Lob von allen Seiten freuen, wenn Sie Ihre Ziele erreichen.

Tipp Nr. 5: Fluchtwege versperren
Wenn wir auf unsere Ziele hinarbeiten, müssen wir dem Drang widerstehen, zu dem zurückzukehren, was wir kennen und was uns komfortabel war. Es muss ja nicht so weit gehen wie beim spanischen Conquistador Hernando Cortez: Als dieser in Mexiko landete, lautete der erste Befehl an seine Männer, alle Schiffe zu verbrennen. Cortez war ganz seiner Mission verpflichtet und wollte weder sich, noch seinen Männern die Möglichkeit geben, schwach zu werden und nach Spanien zurückzukehren. Indem er die Schiffe verbrennen ließ, zwang er seine Crew dazu, sich einzig auf den Erfolg der Mission zu fokussieren. Tipp Nr. 5 lautet deshalb: Alle Fluchtwege versperren oder sie mit Schwierigkeiten pflastern.

Tipp Nr. 6: Sich SELBST motivieren
Fast jeder kennt die 72-Stunden Regel: Was sie innerhalb dieser Zeit nicht beginnen umzusetzen, hat kaum noch Chancen auf Erfolg. Es stellt sich dann auch die Frage: „Ist das Ziel wirklich motivierend, wenn ich innerhalb von drei Tagen nicht einmal den ersten Schritt dorthin gehe?“ Machen Sie es sich einfacher und unterstützen Sie sich selbst. Wenn Sie eine Fremdsprache lernen wollen, belohnen Sie sich mit einer Reise in dieses Land. Buchen Sie! Wenn Sie abnehmen wollen, kaufen Sie sich ein Kleidungsstück in der angestrebten Größe und hängen Sie es neben den Spiegel. Tragen sie den Tag, an dem Sie es zum ersten Mal anziehen wollen, in den Kalender ein. Wenn Sie mehr Sport treiben wollen, verabreden Sie sich mit einem angenehmen (willensstarken) Menschen zu festen Terminen, die Sie in Ihrem Wochenplan schriftlich fixieren.

Also geben Sie Ihren guten Vorsätzen und dem Jahr 2013 noch eine zweite Chance – beide sind es wert!
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