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7 Marketing-Maßnahmen, mit denen Du User vergraulst

In diesem Beitrag haben wir die aus der User-Perspektive nervigsten Marketing-Maßnahmen bzw. Techniken gesammelt, damit Du diese mit Bedacht einsetzt.
ODOSCOPE GmbH | 17.06.2019
Verzweiflung-Laptop © ODOSCOPE GmbH
 

1. Vollflächige Tracking-/Cookie Banner Seit verschiedenen Gesetzesänderungen (u.a. DSGVO) findet man sie quasi auf jeder Webseite: Tracking bzw. Cookie Banner, die eine Zustimmung von dir wollen. Diese gibt es in verschiedenen Variationen. Eine gute Umsetzung eines Cookie-Banners stört die User Experience nicht und gibt Usern die Möglichkeit bewusst bestimmte Cookies (z.B. per Checkbox) abzulehnen oder anzunehmen. Besonders störend wird es allerdings, wenn die gesamte Seite blockiert wird und man nicht einmal eine Wahl hat. Es steht meist nur ein Button mit "Okay" zur Auswahl. Anstatt diesen zu klicken, schließen viele User direkt die ganze Website! Das solltest Du vermeiden. Cookie Man sollte Usern die Möglichkeit geben bestimmte Cookies akzeptieren oder ablehnen zu können. Das schafft Vertrauen! Tipp: Besonders bei einer Vielzahl von Marketing oder Personalisierungscookies, sollte eine einfache Auswahl und Zustimmung zu den verschiedenen Cookies möglich sein. So ist der User „Herr seiner Daten“ und erhält auf Anhieb ein positives Bild von Deinem Unternehmen. Außerdem sollte dieser Cookie Banner nie den gesamten Bildschirm blockieren, denn das sorgt für eine negative User Experience. 2. Penetrantes Retargeting Als Retargeting bezeichnet man eine Online Marketing Maßnahme, die einem User ein bereits angesehenes Produkt, einen Shop oder eine Webseite an verschiedenen Stellen (z.B. in Bannerwerbung) wiederanzeigt bzw. vorschlägt. Ziel dieser Werbung ist es einen Kauf oder eine Conversion auszulösen. So kann es passieren, dass man sich einmal einen Fernseher angesehen oder ein Parfüm für seine Freundin gekauft hat, und Monate lang genau diese Produkte auf allen möglichen Webseiten oder in Apps angezeigt bekommt. Das ist nicht nur nervig, sondern wirft auch ein eher negatives Licht auf den Werbenden. Denn dieser schätzt seine User so wenig, dass er sie über verschiedene Webseiten hinweg mit seinen „tollen“ Produktangeboten verfolgt. Laut einer Accenture Befragung finden 35% der User es sogar befremdlich, wenn sie Werbung für ein Produkt auf Social Media erhalten, dass sie sich vorher auf einer anderen Webseite angeschaut haben. Das sollte zu denken geben! Besonders gruselig ist eine Variation dieser Marketing Maßnahme: Wenn der Online-Shop externe Daten Dritter eingekauft hat und schon alles über dich weiß, sobald du seine Webseite betrittst. Diese Methode ist nicht nur unethisch, sondern verstößt in der Regel auch gegen europäische Datenschutzgesetze. brennender Pfeil Retargeting kann sich wie ein brennender Pfeil anfühlen, wenn es zu penetrant ist. Hier sollte man sich Jeder aus User-Sicht fragen: Was wäre mir zu viel? Tipp: Retargeting ist nicht per sé schlecht. Aber es wird sehr nervig, wenn man es schlecht umsetzt. Durch sogenanntes Frequency Capping lässt sich die Anzahl der Werbeeinblendungen pro User auf ein erträgliches Minimum begrenzen. Das spart zum einen dem Werbetreibenden Geld und zum anderen den Usern einige Nerven. 3. Autoplay Videos (außerhalb des Sichtfelds) Vor einigen Jahren war es besonders bei Bloggern beliebt Werbeeinnahmen über Autoplay Videos im Footer zu generieren. Meist waren diese nervigen Marketing-Maßnahmen mit einem schrillen Sound oder sehr lauter Musik kombiniert. So sollte die Aufmerksamkeit des Users erregt werden. Welchen Mehrwert das für Werbetreibende hat(te), kann sich jeder selbst überlegen. Mittlerweile wird diese Werbeform von der Coalition for Better Ads als nicht empfehlenswert kategorisiert. Diese nervige Werbeform ist mittlerweile zwar weniger verbreitet, aber es gibt sie in abgewandelter Form noch heute. Ob in der Seitenleiste, innerhalb eines Artikels oder „gepinnt“ am Bildschirmrand während man scrollt: die Videos lassen sich meist weder überspringen noch anderweitig schließen. Zahlen zu Autoplay Videos gefällig? 61 % der Ads in Chrome starten automatisch. Ein Drittel der Webseiten starten 75% ihrer Videos automatisch, obwohl diese Art der Werbung zu den am wenigsten akzeptierten Werbeformen gehört! Auch in sozialen Netzwerken wie Facebook oder LinkedIn gibt es diese Werbeform. Allerdings wird sie hier besser umgesetzt. Denn standardmäßig ist der Ton deaktiviert und vor allem bei LinkedIn werden die Videos häufig mit Untertiteln versehen. So kann man auch während der Arbeit ein Interview ansehen ohne gleich Kopfhörer nutzen zu müssen. Lapt6op brennt Autoplay Videos können extrem nervig sein, wenn sie mit lauter Musik oder schrillen Tönen kombiniert werden. Wir finden: Eine der schlechtesten Marketing-Maßnahmen aktuell. Alles in allem dient das Format Autoplay Video (Ads) in sozialen Medien wohl am Ehesten dazu die (Brutto-)Reichweiten der Plattform bzw. deren Nutzern wie Marken, Händlern oder Influencern in die Höhe zu treiben. Doch dies ist meist mehr Schein als Sein und dürfte wohl langfristig auch nur den Plattformen selbst zu Gute kommen. Tipp: Wenn Du Autoplay Videos auf Deiner Webseite nutzt, orientiere Dich an den Best Practices der sozialen Netzwerke! Denn höchstwahrscheinlich haben Deine User den Umgang mit dieser Art von Videos dort bereits gelernt. 4. Irrelevante Content Recommendations Sowohl auf Webseiten als auch am Artikelende zeigen verschiedene Content Recommendation Engines vermeintlich relevante Inhalte an. Diese sind bei den meisten Medienunternehmen klassischer Weise eine Mischung aus Werbung und Inhalt. Denn besonders Online-Medien ohne bezahltes Abo-Modell sind auf die Refinanzierung ihrer Inhalte über Werbung angewiesen. Leider werden hier häufig extrem werbliche Inhalte von Drittanbietern mit Titeln wie „Sie werden niemals glauben was eine professioneller Kaffeevollautomat wirklich kostet“ oder „Das kleinste Hörgerät der Welt“ angezeigt. Eine 25-jährige Teetrinkerin, die mit diesen Werbesprüchen konfrontiert wird, ist sicherlich genervt und schließt den Tab wegen Irrelevanz. Das ist doppelt ärgerlich: Denn Werbetreibende verpulvern ihr Werbebudget so sehr ineffizient und die Medienmarken machen sich ihr über Jahre aufgebautes Image hierdurch schnell kaputt. Tipp: Durch Situationalisierung und die Verwendung von Echtzeit-Personas lassen sich Content Recommendations auf Medien- oder Newswebseiten optimieren. Hierdurch wird die Relevanz der Empfehlungen erhöht und die Verweildauer sowie die Anzahl der Page/Ad Impression können signifikant gesteigert werden! Du möchtest erfahren wie man durch Content Recommendations seine Ad Impressions um 18% steigern kann? Dann lade Dir jetzt unsere InStyle Case Study herunter: JETZT CASE STUDY DOWNLOADEN 5. Übereifriges Influencer-"Marketing" Einer der gehyptesten, neusten Marketing-Maßnahmen sind Kampagnen mit Influencern in sozialen Netzwerken. Influencer haben sich für ein Thema oder in einer Branche eine besonders hohe Eigenreichweite aufgebaut. Doch wo hört intelligentes Marketing auf und wo fängt plumpe Produktplatzierung an? Glauben User wirklich, dass die fiktive Influencerin „Mary Joggings“ ständig Produkte einer bestimmten Marke prominent in die Kamera hält, nur weil sie besonders gut sind? Eher nicht. Zwar gibt es rechtliche Vorgaben wie solche Postings zu kennzeichnen sind, aber alles in allem herrscht im Bereich Influencer Marketing im Jahr 2019 noch immer etwas Wild West-Stimmung. Es wird „falsche Werbung“ gepostet d.h. Influencer sind keine bezahlte Partnerschaft mit einem Unternehmen eingegangen und möchten relevanter für zukünftige Werbekunden erscheinen. Es gibt sogar virtuelle Influencer, die vollständig animiert sind und Millionen Follower haben. I\'m Influencer Man könnte in sozialen Netzwerken den Eindruck bekommen, dass es mittlerweile mehr Influencer als User gibt. Hier zählt Qualität statt Quantität Soziale Netzwerke sollten nicht nur voll von Produkt-Fotos vermeintlicher Stars oder animierter Avatare sein. Denn das verdrängt wirklich relevante und inspirierende Postings aus den Newsfeeds dieser Welt. Durch die Kooperation mit den falschen Influencern oder durch schlecht umgesetzte Werbe-Postings, können Marken und Unternehmen sogar ihre Kunden vergraulen. Tipp: Influencer-Marketing sollte authentisch wirken. Daher empfiehlt es sich mit ausgewählten, zum Produkt passenden Influencern zusammenzuarbeiten und die Marketing-Maßnahmen nativ, d.h. ähnlich wie organische Postings, umzusetzen. 6. Exit Intent Layer ohne Cookies Einige von Euch fragen sich jetzt vielleicht: Was genau soll das heißen? Es handelt sich hier um Layer, die sich über eine Webseite legen, wenn man sich mit der Mouse Richtung "Tab schließen" bewegt. Da zeigt man dem User vor dem Verlassen noch mal einen Gutschein, ein besonderes Angebot oder ein Newsletter-Feld an, um ihn zu binden. Das ist ja erst mal eine gute Idee. Wenn dieses Fenster aber, obwohl man es geschlossen hat, immer wieder auftaucht, nervt das tierisch. Tipp: Setze einen Cookie, der erfasst ob das Fenster bereits vorher geschlossen wurde und daher uninteressant ist. Gleiches sollte man tun, wenn User bereits ihre E-Mail oder andere Daten hinterlassen haben. Denn auch diese User sind sicher genervt, wenn man ihnen immer wieder den Newsletter empfiehlt, obwohl sie diesen regelmäßig erhalten und lesen. 7. TOP Angebote, die nicht auf Lager sind... Man stöbert in einem Shop, sieht eine Werbung oder erhält einen Newsletter mit einem Top-Angebot. Klickt auf das Produkt und die gewünschte Größe ist nicht mehr vorhanden oder das Angebot ist gar nicht mehr auf Lager. Das Ergebnis: Frust! Doch was können Shop-Betreiber in diesem Fall tun? Durch eine intelligente Sortimentssteuerung kann dieser Frust bereits im Vorhinein vermieden werden. Denn es ist ja grundsätzlich positiv, wenn Angebote ausverkauft werden. Sie sollten dem User dann aber nicht mehr angezeigt werden. Tipp: Für den Fall, dass nur eine gewünschte Größe nicht mehr vorhanden ist, können situationsbezogene Produktempfehlungen von ODOSCOPE eine ideale Lösung sein. Das System erkennt sofort, welche Artikel nichtmehr vorhanden sind und gibt dem User innerhalb von Millisekunden alternative, individuell relevante Produktvorschläge. Der Kunde wird so idealerweise trotzdem fündig und verlässt den Online-Shop nicht mit leerem Einkaufswagen. Mit ODOSCOPE kannst du außerdem eigene Zielfunktionen definieren und auf Deine Prozesse abstimmen – ganz gleich ob Du Retouren reduzieren, Margen erhöhen, Lager abverkaufen, oder Eigenmarken boosten möchtest. Du möchtest mehr über situationsbezogene Produktempfehlungen und individuell relevante Produktlisten erfahren? 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