Marketing-Börse PLUS - Fachbeiträge zu Marketing und Digitalisierung
print logo

Gibt es ein ‚Revival‘ der klassischen Fach-PR?

Pressearbeit erhöht in Kombination mit Social-Media-Marketing die Glaubwürdigkeit von Unternehmen und auch maßgeblich deren Sichtbarkeit!
Gerdt Fehrle | 07.10.2020
© unsplash.com
 

War Print wirklich weg? Im Zusammenspiel mit Online-Communications wird die klassische Fach-PR weiterhin einen bedeutenden Beitrag leisten bei der Kommunikation von Produkten, Lösungen und Services. Durch Glaubwürdigkeit, Seriosität und Nachhaltigkeit.

Totgesagte leben länger. Könnte man meinen. Wenn es in Bezug auf die klassische Fach-PR nicht falsch wäre. Sie war nie tot. Sie hatte nur, wenn man es mal so sagen will, eine ‚schlechte Presse‘. Und verwandelte sich unter dem Druck der Digital- und Kanal-Hypes von der umworbenen Prinzessin zum mausgrauen Mauerblümchen. Jetzt ‚schwingt das Pendel zurück‘. Fake-News-Angst. Übersättigung, zunehmend nervige Infantilisierung und die ‚Sehnsucht nach Vorauswahl‘ sorgen für ein Revival der Print-Medien. Und damit einhergehend für eine neue Wertschätzung der klassischen Pressearbeit.

 

Fach-PR erhöht die eigene Glaubwürdigkeit

Die Glaubwürdigkeit von unabhängigen Medien wird nach wie vor höher eingeschätzt als von Inhalten, die über Social Media verbreitet werden. Stichwort Gatekeeper (englisch für „Pförtner“). Diese Funktion übernimmt auch noch heute ein Redakteur im klassischen Sinne. Auswahl und Bewertung von Informationen sind seine Kernkompetenzen. Ihr vertrauen die Medienkonsumenten noch immer stärker als Facebook, Twitter oder Instagram. Oder wieder mehr. Vor allem auf gedrucktem Papier. Außerdem: Auch Redakteure sind natürlich Influencer – zum Teil sogar mit vielen Followern in den Sozialen Medien, die aus der Leserschaft ihrer (Print-)Veröffentlichungen stammen.

 

Nachhaltigkeit

In der digitalen Welt ist ein halber Tag eine lange Zeit, eine Woche verwandelt eine Nachricht in ‚Anno-dazumal‘. Ergo: Postings auf Facebook, Twitter und Instagram sind wichtig. Sie haben aber eine kurze Halbwertszeit. Weeklies oder Monthlies erreichen oft mehr Menschen, ihre Inhalte bleiben nachhaltiger im Gedächtnis. Sie liegen lange aus, gehen von Hand zu Hand und werden – vor allem Fachmagazine – von Special-Interest-People mit einem weit geöffneten Aufmerksamkeitsfenster konsumiert. Also Pull und richtige Zielgruppe, statt Push und Streuverlust, wie in den Sozialen Medien oft der Fall.

 

Effizienz

Ein unterschätzter Faktor: Public Relations sind kostengünstig und effektiv. Glauben viele, Facebook und Instagram seien kostenlos, ist das so nicht richtig. Versteckte Kosten bei der notwendigen Manpower, aber auch Budgets für Anzeigen, Kampagnen oder Fotomaterial müssen bei Online-Aktivitäten in Rechnung gestellt werden. Da kommt rasch viel Geld zusammen. Klar, gute Fach-PR ist auch nicht umsonst. Neben vielen anderen Vorteilen lässt sie sich aber fast zielpersonen-genau steuern und auf den Punkt evaluieren. Und nicht zuletzt: Auch Suchmaschinen mögen Earned Content.

 

Fach-PR und Social Media: ein unschlagbares Team!

Klassisch und Online sind keine Gegensätze. PR und Social Media gehören heute zusammen, ganz klar. Die oft als ‚ultra-progressiv‘ betrachtete Ansicht, PR, Print und Journalismus hätten ausgedient, ist nicht progressiv, sondern mindestens fahrlässig. Ohnehin eignet sich nur allzu oft das eine Thema, entsprechend aufbereitet, für die Fachzeitung als auch für Facebook oder Instagram. Und: Gelingt eine Platzierung etwa auf Newsseiten von Handelsblatt oder building & automation, findet sich dieser Eintrag oft auf der ersten Seite von Google wieder. Eine klassische PR-Veröffentlichung kann ihren Wert so rasch vervielfachen.

 

Fazit

Social Media machen viele. Aber: ‚Es gibt keinen bequemen Weg, der von der Erde zu den Sternen führt‘ wie schon ganz ‚old-school‘ Seneca wusste. Hat sich bis heute und trotz aller digitaler Versprechen nicht geändert. Plug & Play funktioniert nicht immer. Deshalb: Warum nicht das eine tun und das andere nicht lassen? Gute, handwerklich solide und vor allem kontinuierliche PR-Arbeit vom Profi, gern auch kombiniert mit Social Media sorgen dafür, dass Botschaften ihren Weg zu Zielgruppe und Entscheider finden.