Brand Governance: Diese 3 Trends sollten Sie kennen
Eine starke Marke ist für jedes Unternehmen von großer Bedeutung. Sie ist der Schlüssel zur Differenzierung von der Konkurrenz, zur Schaffung von Vertrauen bei Kunden und zur Erhöhung der Kundenbindung. Eine konsistente Markenführung ist daher ein wesentlicher Faktor für den Erfolg eines Unternehmens. Vor der Globalisierung bedeutete dies, dass ein kleines Team von Experten die Marke kontrollierte – Projekte prüfte, Richtlinien in allen Teams umsetze und die Assets verwaltete. Durch die Big Trends Digitalisierung, Globalisierung und Social Media wurden die Marken gezwungen, schneller zu handeln. Sie mussten lokale Teams in den Ländern einstellen, die die Konsumenten vor Ort verstehen und bei der Verwendung der Assets lokale Gegebenheiten mit einplanen konnten.
Vorbereitung auf die Zukunft
In den nächsten Jahren werden weitere Trends die globale Brand Governance beeinflussen. Durch das Beobachten und Verstehen können Unternehmen frühzeitig auf Veränderungen reagieren und ihre Strategien entsprechend anpassen. Der von Frontify, einem Software as a Service Unternehmen, in Auftrag gegebene WARC-Report identifizierte drei wichtige Säulen, die schon jetzt in der Markenführung beachtet werden sollten, um den langfristigen Erfolg der Marke und des Unternehmens zu gewährleisten:
Trend 1: Marken, Blockchain und das Metaverse
Web3 und das Metaverse werden für globale Markenmanager in Zukunft eine wichtige Rolle in der Brand Governance spielen. Hier können Unternehmen ihre Präsenz ausweiten und eine völlig neue Art von Markenerlebnis schaffen. Das hat mehrere Vorteile: Zum einen bietet es in einer Welt, in der physische Interaktionen eingeschränkt sind, eine Möglichkeit, immersive und interaktive Erfahrungen zu schaffen, die den Nutzern das Gefühl gibt, Teil der Marke zu sein. Zum anderen kann dadurch ein höheres Maß an Personalisierung erreicht werden. Indem Unternehmen das Verhalten und die Interaktionen der User innerhalb des Metaverse verfolgen, können sie personalisierte Angebote und Empfehlungen auf Grundlage dieser Daten erstellen. Dies könnte es Unternehmen ermöglichen, ihre Markenbotschaften gezielter zu kommunizieren und ihre Marketingstrategien entsprechend zu optimieren.
Durch die Nutzung von Blockchain-Technologie im Metaverse können Unternehmen darüber hinaus die Sicherheit und Transparenz ihrer digitalen Transaktionen gewährleisten. So können beispielsweise digitale Währungen oder Tokens genutzt werden, um den Kauf von Produkten oder Dienstleistungen innerhalb des Metaverse zu ermöglichen. Die Verwendung von Blockchain ermöglicht es, Transaktionen sicher und transparent zu verwalten, was das Vertrauen der Kunden in die Marke stärkt.
Trend 2: Gen Z und die Demokratisierung von Inhalten
Die Generation Z wird eine Herausforderung für Markenmanager darstellen, denn sie ist mit einer sich schnell verändernden Markenwelt und diversen Kampagnen aufgewachsen, die sich von Jahr zu Jahr weiterentwickeln. Da sich ihre Lieblingsmarken von jetzt auf gleich ändern können und sie nicht wie früher immer wieder in das gleiche Geschäft gehen, um ein bestimmtes Produkt zu kaufen, hat diese Generation nicht das gleiche Gefühl der Beständigkeit. Sie wollen die Marken selbst neu interpretieren und präsentieren sie auf ihre eigene Weise. Sie fühlen sich in den sozialen Medien zuhause und haben ein starkes Bewusstsein dafür entwickelt, wie wichtig es ist, dass Inhalte frei zugänglich sind und jeder die Möglichkeit bekommt, seiner Stimme Gehör zu verschaffen. In kreativer Hinsicht wird es darum gehen, Inhalte zu produzieren, welche die Gen Z regelrecht dazu ermutigen, eigenen Content zu erstellen und zu teilen. Dadurch bekommen Marken wiederum einen Einblick in die Werte und Überzeugungen ihrer Zielgruppe und können die Marketingstrategien dahingehend anpassen.
Soziale Gerechtigkeit ist ein weiterer Faktor, der bei der Gen Z großgeschrieben wird. Wenn Unternehmen diesen Wert in ihre Brand Governance integrieren, können sie nicht nur eine loyale Kundenbasis aufbauen, sondern auch dazu beitragen, eine bessere Zukunft für alle zu schaffen.
Trend 3: Nachhaltigkeit und die Krise der Lebenshaltungskosten
Sowohl das Ziel, die Treibhausemissionen der Europäischen Union bis zum Jahr 2030 um 55 % [1] zu reduzieren, als auch der Anstieg der weltweiten Lebenshaltungskosten werden dazu führen, dass sich globale Marken darauf konzentrieren müssen, nachhaltiger und zielgerichteter zu arbeiten. Caitriona Henry von OMD (dem weltweit größten Netzwerk von Medienagenturen) plädiert: „Es schmerzt zu sehen, dass so viele Assets erstellt, aber nicht genutzt werden. Wir alle müssen uns mehr anstrengen, um ein effizienteres Ökosystem zu schaffen.“ Es wird darauf hinauslaufen, dass Marken mit weniger Budget eine Lösung für jede Herausforderung finden müssen. Im Bezug auf TV-Werbung könnte dies bedeuten, dass kürzere Werbezeiten eingekauft werden, mit denen Marken schnelle Wiedererkennungen schaffen müssen, um in Zukunft positiv aufzufallen. Ein netter Side-Effekt: Durch kürzere Werbezeiten werden weniger Kohlenstoffemissionen produziert. Eine weitere Möglichkeit, mit der Marken in Zukunft positiv auffallen, ist die Entwicklung von Produkten und Dienstleistungen, die langlebig sind und bei Defekten nicht gleich ersetzt, sondern zur Reparatur eingesendet werden können oder für die es Ersatzteile zu kaufen gibt.
Unternehmen, die diese Trends verstehen und in ihre Strategien integrieren, werden langfristig erfolgreich sein und ihre Brand stärken können.
[1] https://www.europarl.europa.eu/news/de/headlines/society/20180305STO99003/reduktion-von-co2-emissionen-klimaziele-und-massnahmen-der-eu