Mitarbeiterwertschätzung im Marketing: Strukturiertes Integrieren in den Arbeitsalltag
Mitarbeiter sollen Lob und Anerkennung erhalten – aber so wie auch das Marketing eine Kunst ist, deren Mehrwert sich nicht jedem sofort erschließt, müssen auch die Mitarbeitermotivation und die Bindung von Mitarbeitern an das Unternehmen sich bisweilen mit einer Nebenrolle im Unternehmensalltag begnügen. Dabei ist es gerade im Moment, da wir regelmäßig vom Fachkräftemangel reden und von der Schwierigkeit, passende Mitarbeiter zu finden und zu binden, umso wichtiger, sich dieser Themen anzunehmen. Und dabei geht es um mehr als das etablierte Honorieren der Zielerreichung in Form eines Bonus oder einer Sonderprämie. Es geht vielmehr darum, Mitarbeiter schlichtweg dafür wertzuschätzen, dass sie ihre Arbeit gut machen. Der wesentliche Unterschied zu einer Zielvereinbarung oder variablen Gehaltsbestandteilen liegt darin, Wertschätzung unabhängig von individuellen Leistungen auszudrücken und innerhalb des Teams oder auch der gesamten Organisation zu dokumentieren.
Doch gerade in Unternehmen, bei denen es keine (große) Personalabteilung gibt, die passende Strukturen schaffen kann, stellt sich die praktische Frage, wie Mitarbeiterwertschätzung strukturiert in den Arbeitsalltag integriert werden kann. Denn eines ist klar: Das althergebrachte „Nicht geschimpft ist genug gelobt“ kann im heutigen Arbeitsalltag kaum mehr der Schlüssel zur erfolgreichen Mitarbeitermotivation sein. Sie gelingt vielmehr dann, wenn eine Kultur der Anerkennung und Wertschätzung als zentraler Wert definiert und dann systematisch, bisweilen auch mit dem erforderlichen Nachdruck implementiert wird. Denn es geht dabei nicht darum, den Arbeitsalltag zur reinen Wohlfühl- und Spaßveranstaltung zu machen, sondern letztlich um handfeste wirtschaftliche Interessen des Unternehmens – mitunter sogar ums Überleben, wie wir es beispielsweise zuletzt immer wieder in der Gastronomie sehen.
Dies gilt umso mehr für kleine und mittelständische Unternehmen, die oftmals nicht an begehrten Standorten in den großen Ballungsgebieten angesiedelt sind und nur selten über die Annehmlichkeiten eines großen Konzerns wie die Vergütung, großzügige Urlaubsregelungen oder eine dedizierte Personalentwicklung verfügen. Und da ist die Bindung und Motivation der Angestellten eine sehr effiziente Methode, um gegenzusteuern. Denn Fachkräfte, die bereits im Unternehmen sind, müssen nicht mehr aufwendig gewonnen werden. Damit das gelingt, muss die Mitarbeiterbindung als strategisches Ziel von der Unternehmungsführung definiert werden und – soweit vorhanden – über das Top-Management bis zu Bereichs- und Team-Leitern vorgelebt werden.
Wertschätzungskultur vertikal implementieren
Das bedeutet auch: Führungskräfte müssen in diesen Prozess von Anfang an eingebunden und vor allem speziell geschult werden. Ein sehr effektives Hilfsmittel kann etwa eine Wertschätzungsfibel sein, die den Rahmen definiert und konkrete Handlungsanleitungen gibt. Zudem empfiehlt es sich, Erfahrungen miteinander zu teilen und Best Practice-Beispiele aufzubauen. Wenn – und nur dann – diese wichtigen Vorarbeiten geleistet sind, können digitale Tools ein probates und effizientes Mittel zum Erfolg werden, um eine Wertschätzungskultur strukturiert in den Arbeitsalltag zu integrieren.
Für diesen Zweck gibt es heute spezielle Plattformen, auf denen Mitarbeiter Punkte sammeln und diese dann in Sachprämien eintauschen können. Die Punkte erhalten sie beispielsweise, indem Mitarbeiter untereinander „Danke“ sagen, etwa für die schnelle Hilfe bei einer komplizierten Auswertung der Vertriebszahlen oder der Strategieentwicklung für das kommende Jahr. Das Ganze läuft meist über ein eigenes Online-Portal oder über auch via App. Über das Portal oder die App lassen sich Punkte vergeben und mit einer persönlichen Nachricht versehen. Wenn der Vorgesetzte dieses Dankeschön freigibt, werden die Punkte gutgeschrieben.
Emotionale Bindung erhöhen durch die Kombination mit steuerfreiem Sachbezug
Diese Lösungen gewährleisten auch, dass nicht nur Kollegen untereinander Lob und Anerkennung unkompliziert und vor allem kontinuierlich vergeben, sondern auch die Führungskräfte Lob und Wertschätzung gegenüber ihren Teammitgliedern ausdrücken. Damit können Unternehmen die Wertschätzung von Vorgesetzten an ihre Teams als einen der wichtigsten Treiber für Motivation und Leistungssteigerung strukturiert in den Führungsalltag integrieren.
Diesen Effekt können Unternehmen noch verstärken, indem sie ihre Wertschätzungsplattform noch mit einem Prämienshop und dem monatlichen Sachbezug koppeln. Erhält ein Mitarbeiter beispielsweise jeden Monat einen bestimmten Betrag als zusätzlichen Sachbezug und verwendet sie für seinen Wocheneinkauf, ist das sicher ein netter Bonus. Aber wenn der Mitarbeiter diesen Betrag über einen gewissen Zeitraum hinweg sammelt und mit seinen erhaltenen Danke-Punkten kombiniert, ist in relativ kurzer Zeit eine größere Anschaffung wie ein neues Smartphone möglich – quasi finanziert vom Arbeitgeber als Dank für gute Leistungen und Loyalität. So stärken Unternehmen die Bindung zu den Mitarbeitern.
Wettbewerbsvorteile sichern im Kampf um die besten Talente
Zudem lassen sich solche Tools auch als digitales Schwarzes Brett oder als Intranet nutzen. Führungskräfte des Unternehmens können wichtige Informationen an die Mitarbeiter verschicken, diese erscheinen dann im Newsfeed, wie man es von großen Social Media-Plattformen kennt. Der Absender kann dabei auswählen, ob die News an einzelne Teammitglieder, bestimmte Abteilungen oder Standorte oder an die gesamte Belegschaft gehen soll.
Wer die Wertschätzung auf diese Weise strukturiert in den Unternehmensalltag integriert, kann im Wettbewerb um die besten Talente den entscheidenden Unterschied machen. Schließlich geht es heute mehr denn je darum, Arbeitskräfte auch langfristig im Unternehmen zu halten. Und wer gelobt wird, fühlt sich wahrgenommen und motiviert.