Marketing-Börse PLUS - Fachbeiträge zu Marketing und Digitalisierung
print logo

Microsoft drängt auf den Anlagenmarkt der Telekommunikation

Gunnar Sohn | 20.12.2010
München/Berlin, 20. Dezember 2010, www.ne-na.de - Nach einem Bericht der Funkschau drängt Microsoft mit dem Lync-Server-2010 auf den TK-Anlagenmarkt. Doch die Angst vor dem Softwareriesen ist erstaunlich gering, betrachtet man den Anlagenmarkt bis 100 Nebenstellen. So sieht sich der ITK-Anbieter Aastra durch zwei in Partnerschaft mit Microsoft entwickelten und auf den Lync-Server abgestimmten Telefonen im Portfolio gut positioniert.



Für Unternehmen die keinen Microsoft Exchange-Server nutzen, ist die Nutzung des Lync-Servers noch sehr kostenintensiv. Mit dem kompletten Unified-Communications-System spricht Microsoft hauptsächlich Unternehmen mit mehr als 250 Nebenstellen an. „Wir rechnen heute nicht damit, dass Microsoft kurzfristig große Geschäfte im Bereich der KMU machen wird", so Eric Kirchner, Leiter Operator Sales bei Aastra Deutschland gegenüber der Funkschau.

„Dieser Fokus ist aber kein Dogma. Für Unternehmen, deren Geschäftsprozesse bereits heute von Microsoft-Infrastruktur getragen werden, in denen beispielsweise bereits ein Exchange-Server für asynchrone Dienste wie Mail und Voicemail vorhanden ist, kann es sich lohnen, Lync hinzuzukaufen", erläutert Kirchner. Die Investition in Microsoft-Lync könne sich außerdem für Unternehmen auszahlen, die komplette UC-Dienste benötigen.



„Für Unternehmen, die keine eigene Infrastruktur aufbauen, sondern Microsoft als Cloud-Lösung implementieren möchten, gibt es zurzeit im Bereich Enterprise-Voice kein Angebot von Microsoft. Business Productivity Online Suite (BPOS) gibt es zwar für alle anderen Dienste - Sprache müsste aber von einem Anbieter hinzugekauft oder als On-Prime-Lösung betrieben werden", erläutert Kirchner. Sein Unternehmen bietet für TK-Anlagen bis 100 Nebenstellen, speziell für kleinere und mittlere Unternehmen die Produktlinien Openc-Com, Business-Phone und Aastra Intelli-Gate an.




Als Vorteil erweise sich bei der Produktlinie Openc-Com, dass Applikationen bereits vorinstalliert sind. Mit einer CTI-Lösung (Open-CTI 50) und einer Voice-Mailbox könne der Anwender per E-Mail über den Anruf informiert und die Nachricht aufgenommen werden (Open-Voice 200). Dee Gesprächs- und Verbindungsdaten werden über die Applikation Open-Count 100 übertragen. Die Applikation Open-Hotel richtet sich nach Information von Aastra direkt an die Belange kleinerer Hotels und Pensionen. Eine Schnittstelle für so genannte Computer Supported Telecommunications Applications mache die Integration weiterer Applikationen möglich.



In Hotels spiele die Produktlinie Business-Phone seine Stärken aus. Eine breite Palette auch analoger Endgeräte und die wichtige Fidelio-Schnittstelle machten sie in der Branche beliebt. Die Produktlinie Aastra-Intelli-Gate bringe Vorteile bei der Einbindung mehrerer Standorte. Bis zu 40 Standorte eines Unternehmens könnten transparent vernetzt werden, ohne Einbußen der Leistungsmerkmale in Kauf nehmen zu müssen. Die Dect-Integration der Telefonanlage sorge dafür, dass in Tischapparat und Dect beispielsweise Gesprächs- und Anruflisten angezeigt werden, egal welches Telefon gerade in Gebrauch ist. Die Aastra-Intelli-Gate erkenne außerdem, welches Telefon gerade griffbereit ist und klingelt nur an diesem Telefon. Die Take-Funktion erlaube es, während eines Telefonats ohne Unterbrechung zwischen den Geräten hin und her zu schalten.



Diskussion/Kommentare/Retweets unter: http://ne-na.de/microsoft-dr-ngt-auf-den-anlagenmarkt-der-telekommunikation/00715
Img of Gunnar Sohn
Über Gunnar Sohn

Gunnar Sohn ist Freiberufler und u.a. Wirtschaftspublizist, Buchautor, Blogger, Medienberater, Moderator und Kolumnist.