Content Curation und Blogging - ein Feldversuch.
"Information Overload", der Begriff wurde schon 1970 von Alvin Toffler in dem Buch Future Schock geprägt. Heute - gut 40 Jahre und eine weltweit vernetzte Menschheit weiter - ist jedes Unternehmen, jeder Konsument ein potentieller Publisher.
Was das für den Information Overload bedeutet, liegt auf der Hand.
Braucht es da tatsächlich auch noch "Content Curators", also Menschen, die Zeit darauf verwenden Inhaltssammlungen zu bestimmten Themen zusammenzustellen und diese dann zu publizieren. Schließlich ist gesammelter Content schon vorhandener Content. Gesammelter Content ist damit dann gleich mehrfach vorhanden und steigert die Informationsflut nur noch ein weiteres Mal – ohne dabei weiteren Nutzen zu generieren – könnte man meinen.
Aber ist Content Curation tatsächlich nur Content Dublizierung? Nicht zwangsläufig.
Natürlich bilden originäre Inhalte die unverzichtbare Substanz im Contentsüppchen. Aber:
Die Interpretation, Bewertung oder Kommentierung von Inhalten anderer stellt eine eigenständige Mehrwertleistung dar.
Der menschliche Intellekt ist bei der semantischen Beurteilung von Inhalten jedem Semantik-Algorithmus weit überlegen.
Deswegen ist auch im Rahmen eines ernsthaften Content Marketing das Finden, Filtern und (Mit-)Teilen von Inhaltssammlungen legitim und nützlich. Ich bin davon überzeugt, dass schon die Zusammenstellung von Inhalten unter thematischen Gesichtspunkten Mehrwert schafft.
Das Ganze ist eben mehr als die Summe seiner Teile.
Die etwas weiter unten aufgeführte Linksammlung, die Robin Good über Content Curation Tools zusammengestellt hat, ist kein Inhalt, der eine Autorschaft im eigentlichen Sinnen rechtfertigen würde, aber für am Thema Interessierte hat sie einen direkten Nutzwert: Sie erspart oder erleichtert die Recherche. Mir zumindest hat sie den Einstieg erleichtert.
Curation-Tools, die die intellektuelle Tätigkeit des Inhaltezusammenstellens - und -aufbereitens unterstützen, sind gefragt.
Curata, ein Anbieter eines solchen Tools hat im März 2012 eine Umfrage unter 400 US Marketers (B2B und B2C) zum Thema "Curation" durchgeführt. Laut dieser Umfrage setzen 95% der Befragten das Finden, Filtern und (Mit-)Teilen von Inhaltssammlungen als Teil ihrer Marketingaktivitäten aktiv ein.
Dass es einen Bedarf für Content Curation gibt, kann schon daraus gefolgert werden, dass das Angebot an Curation-Tools und -Services in den letzten Jahren stetig gewachsen ist.
Robin Good, von MasterNewMedia, hat beispielsweise eine Mindmap mit 314 Links zu Content Curation Tools zusammengestellt http://bit.ly/N5iNQD.
Um eigene Erfahrungen mit einem Curation-Tool zu sammeln, teste ich zur Zeit Curata im Rahmen der Themenrecherche für meinen Blog http://bit.ly/kontextb2b-blog.
Die Vorgehensweise beim Umgang mit Curata orientiert sich an der Reihenfolge: Finden von Inhalten, Filtern der relevanten Inhalte, Bearbeiten und Mitteilen der resultierenden Inhalte oder Inhaltssammlungen. Alle Teilschritte können mithilfe des Tools erledigt, verwaltet und teilweise sogar automatisiert werden.
FINDEN: Beim Finden von Inhalten unterstützt Curata den Anwender durch Quellenvorschläge, die es basieren auf Keywordeingaben macht. Allerdings ist das Tool, hinsichtlich seine Quellenvorschläge ausgesprochen US-lastig. Wer Google Reader nutzt und sich bereits ein sorgfältiges Sortiment von RSS-Feeds zu deutschen oder europäischen Quellen erarbeitet hat, ist jetzt klar im Vorteil, denn diese Feeds lassen sich in Curata importieren.
Der RSS-Feed mag kein Rockstar des Internet geworden sein, aber ein Hidden Champion mit Sicherheit.
FILTERN: Auch das Filtern lässt sich mithilfe von Curata über "Topics" und "Kategorien", die individuell definiert werden können, gut steuern.
BEARBEITEN: Inhalte die als relevant betrachtet werden können direkt innerhalb von Curata bearbeitet, zum Beispiel mit Kommentaren versehen werden.
MITTEILEN: Für das Publizieren stellt das Tool sowohl push als auch pull Instrumente zur Verfügung. Bearbeitete Inhaltssammlungen können per Email distribuiert werden. Automatisch erzeugt Curata zudem aus den bearbeiteten Inhalten eine Webseite mit individueller URL. Die Inhalte stehen damit auch als unverbindliches pull-Angebot für ein zurückhaltendes Lead-Nurturing zur Verfügung.
Social Media Sharing Funktionen für Facebook, Twitter, LinkedIn und Google+ sind ebenfalls vorhanden. Die Inhalte können auf der Webseite per Email und natürlich als RSS-Feed abonniert werden.
Meine Curata-Test-Webseite (nicht mein Blog, bitte nicht verwechseln) sieht zum Beispiel so aus: http://bit.ly/OhhBy1 und wer sich für den Test-Newsletter mit den mithilfe von Curata zusammengestellten Inhalten interessiert, kann sich auf der Test-Webseite gerne anmelden.
Allerdings garantiere ich nicht für die Aufrechterhaltung dieses Services. Es handelt sich nur um ein für diesen Artikel erzeugtes Anschauungsbeispiel.
Mein Fazit: Professionelles Content Marketing ist mit Content Curation allein nicht sinnvoll zu betreiben. Unterstützend, als Hilfe bei der Quellensuche, als Mittel zur Themenfindung und zur kontinuierlichen Erzeugung thematisch konsistenter Inhaltssammlungen sind derartige Tools ihr Geld Wert, vorausgesetzt ihre Verwendung wird und bleibt eingebunden in einen umfassenderen Content Marketingprozess.
Machen Sie doch einmal den Selbstversuch. In der Linksammlung finden Sie reichlich Tools zum testen. Und schreiben Sie mir, Ihre Erfahrungen mit Content Curation und Content Curation Tools interessieren mich.
Zur Person: Volker Schnaars ist Marketing- und Kommunikationsfachmann mit umfangreichen Kenntnissen aus Projekten in vielen Industriebereichen und Branchen.
Über 20 Jahre hatte er leitende Vertriebs- und Marketingpositionen in internationalen Werbeagenturen und Dienstleistungsunternehmen inne.
Aufgrund seiner langjährigen Erfahrungen im B2C und B2B Bereich begann er 2005 sich auf kundenfokussiertes Marketing zu spezialisieren. Ein Beratungsschwerpunkt liegt heute beim Inbound Marketing. Weitere Informationen unter: kontextb2b.de
Was das für den Information Overload bedeutet, liegt auf der Hand.
Braucht es da tatsächlich auch noch "Content Curators", also Menschen, die Zeit darauf verwenden Inhaltssammlungen zu bestimmten Themen zusammenzustellen und diese dann zu publizieren. Schließlich ist gesammelter Content schon vorhandener Content. Gesammelter Content ist damit dann gleich mehrfach vorhanden und steigert die Informationsflut nur noch ein weiteres Mal – ohne dabei weiteren Nutzen zu generieren – könnte man meinen.
Aber ist Content Curation tatsächlich nur Content Dublizierung? Nicht zwangsläufig.
Natürlich bilden originäre Inhalte die unverzichtbare Substanz im Contentsüppchen. Aber:
Die Interpretation, Bewertung oder Kommentierung von Inhalten anderer stellt eine eigenständige Mehrwertleistung dar.
Der menschliche Intellekt ist bei der semantischen Beurteilung von Inhalten jedem Semantik-Algorithmus weit überlegen.
Deswegen ist auch im Rahmen eines ernsthaften Content Marketing das Finden, Filtern und (Mit-)Teilen von Inhaltssammlungen legitim und nützlich. Ich bin davon überzeugt, dass schon die Zusammenstellung von Inhalten unter thematischen Gesichtspunkten Mehrwert schafft.
Das Ganze ist eben mehr als die Summe seiner Teile.
Die etwas weiter unten aufgeführte Linksammlung, die Robin Good über Content Curation Tools zusammengestellt hat, ist kein Inhalt, der eine Autorschaft im eigentlichen Sinnen rechtfertigen würde, aber für am Thema Interessierte hat sie einen direkten Nutzwert: Sie erspart oder erleichtert die Recherche. Mir zumindest hat sie den Einstieg erleichtert.
Curation-Tools, die die intellektuelle Tätigkeit des Inhaltezusammenstellens - und -aufbereitens unterstützen, sind gefragt.
Curata, ein Anbieter eines solchen Tools hat im März 2012 eine Umfrage unter 400 US Marketers (B2B und B2C) zum Thema "Curation" durchgeführt. Laut dieser Umfrage setzen 95% der Befragten das Finden, Filtern und (Mit-)Teilen von Inhaltssammlungen als Teil ihrer Marketingaktivitäten aktiv ein.
Dass es einen Bedarf für Content Curation gibt, kann schon daraus gefolgert werden, dass das Angebot an Curation-Tools und -Services in den letzten Jahren stetig gewachsen ist.
Robin Good, von MasterNewMedia, hat beispielsweise eine Mindmap mit 314 Links zu Content Curation Tools zusammengestellt http://bit.ly/N5iNQD.
Um eigene Erfahrungen mit einem Curation-Tool zu sammeln, teste ich zur Zeit Curata im Rahmen der Themenrecherche für meinen Blog http://bit.ly/kontextb2b-blog.
Die Vorgehensweise beim Umgang mit Curata orientiert sich an der Reihenfolge: Finden von Inhalten, Filtern der relevanten Inhalte, Bearbeiten und Mitteilen der resultierenden Inhalte oder Inhaltssammlungen. Alle Teilschritte können mithilfe des Tools erledigt, verwaltet und teilweise sogar automatisiert werden.
FINDEN: Beim Finden von Inhalten unterstützt Curata den Anwender durch Quellenvorschläge, die es basieren auf Keywordeingaben macht. Allerdings ist das Tool, hinsichtlich seine Quellenvorschläge ausgesprochen US-lastig. Wer Google Reader nutzt und sich bereits ein sorgfältiges Sortiment von RSS-Feeds zu deutschen oder europäischen Quellen erarbeitet hat, ist jetzt klar im Vorteil, denn diese Feeds lassen sich in Curata importieren.
Der RSS-Feed mag kein Rockstar des Internet geworden sein, aber ein Hidden Champion mit Sicherheit.
FILTERN: Auch das Filtern lässt sich mithilfe von Curata über "Topics" und "Kategorien", die individuell definiert werden können, gut steuern.
BEARBEITEN: Inhalte die als relevant betrachtet werden können direkt innerhalb von Curata bearbeitet, zum Beispiel mit Kommentaren versehen werden.
MITTEILEN: Für das Publizieren stellt das Tool sowohl push als auch pull Instrumente zur Verfügung. Bearbeitete Inhaltssammlungen können per Email distribuiert werden. Automatisch erzeugt Curata zudem aus den bearbeiteten Inhalten eine Webseite mit individueller URL. Die Inhalte stehen damit auch als unverbindliches pull-Angebot für ein zurückhaltendes Lead-Nurturing zur Verfügung.
Social Media Sharing Funktionen für Facebook, Twitter, LinkedIn und Google+ sind ebenfalls vorhanden. Die Inhalte können auf der Webseite per Email und natürlich als RSS-Feed abonniert werden.
Meine Curata-Test-Webseite (nicht mein Blog, bitte nicht verwechseln) sieht zum Beispiel so aus: http://bit.ly/OhhBy1 und wer sich für den Test-Newsletter mit den mithilfe von Curata zusammengestellten Inhalten interessiert, kann sich auf der Test-Webseite gerne anmelden.
Allerdings garantiere ich nicht für die Aufrechterhaltung dieses Services. Es handelt sich nur um ein für diesen Artikel erzeugtes Anschauungsbeispiel.
Mein Fazit: Professionelles Content Marketing ist mit Content Curation allein nicht sinnvoll zu betreiben. Unterstützend, als Hilfe bei der Quellensuche, als Mittel zur Themenfindung und zur kontinuierlichen Erzeugung thematisch konsistenter Inhaltssammlungen sind derartige Tools ihr Geld Wert, vorausgesetzt ihre Verwendung wird und bleibt eingebunden in einen umfassenderen Content Marketingprozess.
Machen Sie doch einmal den Selbstversuch. In der Linksammlung finden Sie reichlich Tools zum testen. Und schreiben Sie mir, Ihre Erfahrungen mit Content Curation und Content Curation Tools interessieren mich.
Zur Person: Volker Schnaars ist Marketing- und Kommunikationsfachmann mit umfangreichen Kenntnissen aus Projekten in vielen Industriebereichen und Branchen.
Über 20 Jahre hatte er leitende Vertriebs- und Marketingpositionen in internationalen Werbeagenturen und Dienstleistungsunternehmen inne.
Aufgrund seiner langjährigen Erfahrungen im B2C und B2B Bereich begann er 2005 sich auf kundenfokussiertes Marketing zu spezialisieren. Ein Beratungsschwerpunkt liegt heute beim Inbound Marketing. Weitere Informationen unter: kontextb2b.de