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Daraus besteht ein Team

Die Mehrzahl der Gruppenmitglieder gibt sich, wie im richtigen Leben auch, mit der Mitläufer-Rolle zufrieden (Gamma-Position, Stimmvieh).
Hans Fischer | 25.01.2017

Ein Team ist auch ein Spiegelbild unserer Gesellschaft

Es gibt in Unternehmen, wie im Privatleben auch, nur wenige Vormacher und viele Nachmacher. Bei genauer Beobachtung übernimmt ein Mitglied in denTeam meisten Gruppen recht bald die Führer-Rolle (Alpha-Position). Es ist die Person, die gruppendynamisch stark ist, mit dem größten Durchsetzungsvermögen und Machtwillen. Manchmal, aber nicht unbedingt, ist diese Eigenschaft noch gekoppelt mit einer hohen Qualifikation. Das bedeutet in der Realität, das „Alphatier“ kann, muss aber nicht unbedingt auch der Leistungsträger sein. Wenn das der Fall ist, dann kann man Ihnen nur gratulieren. Falls nicht und der „Alphawolf“ steht nicht unbedingt hinter Ihnen, dann haben Sie ein Problem. Die übrigen Kollegen werden sehr genau beobachten, wie Sie sich gegen ihn durchsetzen können. Ihre Reputation steht dann auf dem Spiel. Sie müssen in einem persönlichen Gespräch Ihrem Alphamann klarmachen, wie Sie die Spielregeln im Team definieren und was Sie nicht tolerieren.

Die Mehrzahl der Gruppenmitglieder gibt sich, wie im richtigen Leben auch, mit der Mitläufer-Rolle zufrieden (Gamma-Position, Stimmvieh). Die Gamma-Leute orientieren sich an der Mehrheitsmeinung oder an der Meinung des Alpha-Kollegen. Sie äußern zwar auch hin und wieder ihre eigene Meinung, aber nicht mit der unbedingten Konsequenz wie die gruppendynamisch starken Persönlichkeiten.

Sie sind , im Gegensatz zu den „Alphatieren“, nicht bereit, wenn es sein muss für ihre Standpunkte zu kämpfen. Da bleiben sie doch lieber in ihrer Komfortzone, in der sie ja bislang nicht schlecht gelebt haben und vermeiden den für Sie unbequemen Konflikt. Sie sind gerne bereit, Kompromisse einzugehen („Konsensgesellschaft“), da dies für sie die bequemere Lösung ist.

Der „Omegawolf“

Den gibt es in jedem Team, mal weniger, mal stärker ausgeprägt. Wenn Sie Pech haben, haben Sie auch einen Mitarbeiter im Team, der teils durch eigenes Verschulden, aber nicht nur, von der Gruppenmehrheit gerne zum Sündenbock erklärt wird (Omega-Rolle). Teamwork im negativen Sinne können Sie dann beobachten, wenn die anderen Gruppenmitglieder einhellig Ihre Aggression und Schuldzuweisungen auf das Omega-Mitglied übertragen.

Hier müssen Sie analysieren, ob dieser Mitarbeiter wirklich das schwächste Potenzial mitbringt, oder ob er über noch nicht erschlossene positive Eigenschaften verfügt, die er aber in diesem Team nicht einbringen kann. Im ersten Fall sollten Sie sich von ihm trennen. Im zweiten Falle müssen Sie ihn dabei unterstützen, seien Stärken zu entwickeln und ihn gegen Angriffe seiner Kollegen schützen, bis er selbst dazu in der Lage ist.

Analysieren Sie bewusster das Teamverhalten jedes Mitarbeiters

Wie bereits beschrieben, gibt es nur wenige Menschen mit Vormacher-Qualitäten, die meisten sind Nachmacher. Die Vormacher gehören zu den gruppendynamisch stärkeren Mitglieder. Sie werden immer versuchen, die Gruppe und den Vorgesetzten für ihre Meinung und ihre Interessen einzunehmen. Die Mehrheit der anderen Gruppenmitglieder ist durchaus in der Lage, in der Gruppe ihre Meinung zu artikulieren, denn jeder glaubt von sich, dass er eine selbstbestimmte Persönlichkeit ist. Der Unterschied ist jedoch die Beharrlichkeit, der Selbstbehauptungswille, die Aggressivität und die Ausdauer der gruppendynamisch starken Teammitglieder.