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Viralität versus Kontinuität?

Viele, die sich auf Social Media engagieren, träumen natürlich vom viral gehenden Mega-Post. Warum eigentlich?
Gerdt Fehrle | 23.03.2023
blog_viralität © istock
 

Erfolg ist schön. Und viele, die sich auf Social Media engagieren, träumen natürlich vom viral gehenden Mega-Post. Und selbst diejenigen unter uns, die das nicht tun, schielen viel zu oft auf die Likes und Impressionen unter ihren Beiträgen.

Warum eigentlich? Was bedeutet denn die schiere Reichweite, zum Beispiel bei einer recht spitzen Zielgruppe. Meine etwa, Geschäftsführer und Marketing-Chefs im Maschinenbau, im Anlagenbau und in der Robotik?

Richtig. Wenig. Nun ist es natürlich bei Social Media so wie bei der vertriebsunterstützenden Fach-PR. Um vor allem in neuen Branchen, für neue Kunden oder innovative Produkte die richtigen 15 Ansprechpartner bei den Medien zu finden, die sich genau für das interessieren, kontakte ich natürlich vor allem zu Beginn auch mal 200.

Mythos ‚schnell‘, Mythos Viralität

Also ganz ohne Reichweite geht es nicht. Doch ‚viral gehen‘ ist meiner Meinung nach der Leistungsdruck von Social Media. Und eher schädlich als nützlich. Vor allem im B2B. Denn

  • ‚viral‘ ist nicht planbar - sonst tät's jeder
  • ‚viral‘ ist daher auch nicht wiederholbar - und verpufft sehr schnell
  • ‚viral‘ zahlt eher nicht auf den Kunden-Benefit ein - sondern auf: das EGO!

Und das ist eher schädlich. Auch wenn es nach dem Mega-Erfolg nicht gleich zu Schreibblockade und Blackout kommt.

Die ‚Erotik‘ der Realität oder: Erfolg durch Dauer

Ja, ja: der längste Marsch beginnt mit dem ersten Schritt und so weiter und so fort ... In diese Richtung gibt es ja eine Menge Sprüche der Altvorderen, wenig sexy, wenig hipp. Doch Marketing und Fach-PR funktionieren immer durchdacht, geplant, langfristig umgesetzt.

Denn Kunden wollen sich in der Regel auf den Zulieferer, Dienstleister oder sonstwie Partner verlassen können. Schillernde Überraschungen und Eintagsfliegen sind mindestens im B2B meiner Erfahrung nach wenig hilfreich und wenig geschätzt. Kurz: Kontinuität ist Trumpf.

Fazit

Wir bei Prospero PR lassen uns den Spaß vom Erfolg anderer nicht verderben. Im Gegenteil. Wir freuen uns mit und schauen schon auch, was die Kolleginnen und Kollegen da gut machen, die 'durch die Decke gehen'.

Und genießen zugleich die Reaktionen unserer Kunden, Partner, Kolleginnen und Kollegen sowie all derer, die anderer Meinung sind als wir und dies in den Kommentaren kundtun.

Credit: Nicoleta Danu

Img of Gerdt Fehrle

Gründer und GF Prospero, Germanist und Philosoph (MA), Texter, Konzeptioner und Visionär. Vorstand der Lup-Stiftung. Verleger und Business-Coach.