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Deshalb sollten Sie bei Ihrem Kundenportal auf Low-Code setzen

Erfahren Sie mehr über die Vorteile von Low-Code und wie Ihr Unternehmen so neue Potenziale für die Kundenbindung und -zufriedenheit erschließen kann.
Liferay GmbH | 03.09.2024
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In der heutigen digitalen Welt erwarten Kunden schnelle, nahtlose Erlebnisse und bevorzugen intuitive Self-Services und Automatisierung. Ein herausragender Kundenservice ist dabei ein entscheidender Wettbewerbsvorteil. Um den sich wandelnden Kundenbedürfnissen gerecht zu werden, sollte Ihr Kundenportal flexibel sein und wertvolle Einblicke bieten, um das Kundenerlebnis zu optimieren. Technologische Engpässe können dabei Ihre Agilität und Innovation hemmen.

Auf der anderen Seite gewinnen Low-Code-Technologien zunehmend an Bedeutung. Gartner prognostiziert, dass bis 2025 70 % der neuen Unternehmensanwendungen auf Low-Code- oder No-Code-Technologien basieren werden. Diese Technologien bieten die nötige Effizienz, Geschwindigkeit und Flexibilität. 

In diesem Beitrag zeigen wir, weshalb Low-Code für Ihr Kundenportal unverzichtbar ist und wie es Ihre digitale Strategie stärken kann.

Die Vorteile von Low-Code/No-Code

Für Unternehmen bieten sich zahlreiche Möglichkeiten, Low-Code-Funktionalitäten zu nutzen, da sie viele Vorteile mit sich bringen. Im Folgenden stellen wir Ihnen einige Szenarien vor, in denen eine Low-Code-basierte Lösung hervorragend geeignet ist. Ganz gleich, ob Sie ein Kundenportal, ein Lieferantenportal, ein Intranet oder eine andere Lösung entwickeln:

Schnellere Markteinführung:
Wenn Unternehmen unmittelbare Anforderungen erfüllen müssen, ist die Nutzung von Low-Code-Funktionalitäten oft eine schnellere Alternative zur herkömmlichen code-basierten Entwicklung. 451 Research schätzt, dass sich mit Low-Code 50-90 % der Entwicklungszeit im Vergleich zur Verwendung einer Programmiersprache einsparen lässt.

Demokratisierung der Entwicklung – Empowerment von "Citizen Developers":
Dank Low-Code können Abteilungen oder Teams ohne technische Vorkenntnisse eigenständig zur Lösung ihrer individuellen Bedürfnisse beitragen und dadurch weniger von der IT-Abteilung abhängig sein. Durch die Bereitstellung intuitiver Tools und Drag-and-Drop-Funktionen werden die sogenannten "Citizen Developers" in die Lage versetzt, ohne (tiefergehende) Programmierkenntnisse digitale Lösungen zu erstellen und anzupassen.

Prozessautomatisierung:
Wenn Sie Ihre Prozesse rationalisieren möchten, ist es wichtig, nach Wegen zu suchen, um wiederkehrende manuelle Aufgaben zu automatisieren. Dank Low-Code können auch nicht-technische Nutzer Automatisierungen erstellen und bereitstellen, wodurch Geschäftsprozesse und -abläufe effizienter werden.

Prototypisierung und Proof of Concepts:
Mithilfe von Low-Code können Sie schnell Prototypen und Proof of Concepts erstellen. So können Sie Annahmen validieren, Feedback einholen und Entwürfe überarbeiten, bevor Sie Ressourcen für eine umfassende Entwicklung bereitstellen.

3 Beispiele, wie Low-Code den Unterschied für Ihr Kundenportal schafft

Im Folgenden werden wir uns insbesondere Kundenportale ansehen und vier wichtige Anwendungsfälle näher beleuchten, bei denen die strategische Implementierung von Low-Code-Funktionalitäten erhebliche Vorteile und wertvolle Funktionen für Ihr Unternehmen und Ihre Kunden mit sich bringen kann. 

1. (Workflow-)Automatisierung: 

Sie möchten Ihre Geschäftsprozesse im Zusammenhang mit Kunden beschleunigen und die Kundeninteraktionen effizienter gestalten? Ein Low-Code-basiertes Kundenportal verfügt über leistungsstarke Tools zur Automatisierung der Darstellung von Workflows. So können Sie Ihren Mitarbeitern manuelle und zeitaufwändige Aufgaben abnehmen und den Kundenservice und die Supportprozesse beschleunigen.

Sie können beispielsweise über ein intuitives Graphical User Interface (GUI) Workflows per Drag-and-Drop erstellen. Dadurch ist Folgendes möglich:

  • Effizientere Weiterleitung und Lösung von Serviceanfragen: Wann immer ein Kunde ein neues Service-Ticket erstellt, sorgt ein automatisierter Workflow dafür, dass die Anfrage an die richtige Person oder das richtige Team zur Bearbeitung weitergeleitet wird. Außerdem können Sie Workflows einrichten, um offene Tickets nach einem bestimmten Zeitraum automatisch zu eskalieren, um so die Servicequalität zu gewährleisten. 
  • Optimierung der Auftragsverwaltung: Erstellen Sie Workflows, mit denen der Bestellstatus überwacht und Echtzeit-Updates per E-Mail oder SMS an Kunden gesendet werden. Benachrichtigungen über den Versand, die Lieferung oder mögliche Verzögerungen sorgen dafür, dass Kunden auf dem Laufenden gehalten werden und Service-Anfragen reduziert werden. Darüber hinaus können Sie Workflows erstellen, die es Kunden ermöglichen, über das Portal Aktivitäten anzustoßen, wie beispielsweise die Beantragung von Bestelländerungen oder Rücksendungen. 
  • Festlegung von Leistungsvereinbarungen: Ermitteln Sie die Dauer bis zum Abschluss bestimmter Workflow-Ereignisse, um Leistungsvereinbarungen festzulegen. Auf diese Weise erhalten Sie wertvolle Erkenntnisse darüber, wie effektiv Sie die Erwartungen Ihrer Kunden erfüllen und wo Sie Verbesserungen vornehmen können.

2. Datenmanagement:

Die Grundlage für einzigartige Kundenerlebnisse ist eine zuverlässige Datenverwaltung. Allerdings kann es komplex und zeitaufwändig sein, eine umfassende Architektur aufzubauen, mit der Sie Kundendaten in Ihrem Portal effektiv verwalten und nutzen können.

Ein Low-Code-basiertes Kundenportal bietet Ihnen eine einfach zu bedienende Drag-and-Drop-Oberfläche. So können Sie die wichtigsten Datenobjekte definieren, die für Ihre Geschäftsabläufe wichtig sind, und deren Beziehungen beschreiben. Ihr Team kann somit kundenbezogene Daten präzise strukturieren und monitoren:

  • Beziehungs-Mapping: Mit einer intuitiven Nutzeroberfläche können Sie Beziehungen zwischen Datenobjekten mühelos visualisieren und festlegen. Indem Sie Symbole für Kunden, Service-Tickets, Produkte, Bestellungen und Retouren per Drag-and-Drop verschieben, können Ihre Mitarbeitenden Ihr Datenmodell intuitiver verstehen, definieren und erweitern als mit herkömmlichen textbasierten Konfigurationen. Sie können zum Beispiel Kunden ganz einfach mit den zugehörigen Bestellungen oder Service-Tickets verknüpfen, um einen umfassenden Überblick über ihre Interaktionen mit Ihrem Unternehmen zu erhalten. Ein weiteres praktisches Beispiel wäre die Verknüpfung von Produkten mit den zugehörigen Bestellungen, damit Sie den Bestand und die Verkaufsleistung in Echtzeit verfolgen können. 
  • Datenintegration: Nutzen Sie Headless-APIs, um Daten aus anderen Backend-Systemen (Dienste von Drittanbietern wie CRM-Systeme, Zahlungsgateways und Logistikanbieter) in die von Ihnen definierten Objekte zu integrieren. Dadurch wird ein umfassender Datenzugriff und ein synchronisierter Informationsfluss im gesamten Portal gewährleistet. 
  • Anreicherung mit Metadaten: Erhöhen Sie die Vollständigkeit Ihrer Daten, indem Sie zusätzliche Metadatenfelder innerhalb der von Ihnen definierten Objekte hinzufügen. Im Zusammenhang mit einem Kundenportal können Sie zum Beispiel Felder wie „Produktkategorie", „Veröffentlichungsdatum" oder „Kundenrezensionen" für die einzelnen Produktobjekte hinzufügen. Diese angereicherten Metadaten ermöglichen differenziertere Auswertungen, da Ihre Mitarbeiter von verbesserten Filter-, Sortier- und Berichtsfunktionen profitieren und so Kundenpräferenzen und Markttrends besser verstehen können.

3. Inhaltserstellung, Personalisierung und Branding:

Verfügt Ihre derzeitige Lösung nicht über die notwendigen Voraussetzungen, um ein einzigartiges und personalisiertes Erlebnis zu bieten, das Ihr Markenimage widerspiegelt? Bei bestimmten Aspekten des Aufbaus und der Personalisierung Ihrer Website können Low-Code-Fuktionalitäten hilfreich sein. Nutzen Sie bei der Erstellung eines Kundenportals Low-Code Tools, um die folgenden Aufgaben zu vereinfachen:

  • Kontrolle von Branding und Design: Mit Low-Code-basierten Tools zur Themenerstellung können Ihre Teams Farben, Schriftarten und Layouts Ihrer gesamten Website anpassen und sicherstellen, dass sie mit Ihrer Markenidentität übereinstimmen. 
  • Web-Erfahrungen gestalten, aktualisieren und personalisieren: Mit Hilfe von Drag-and-Drop-Seitenerstellungstools können gewerbliche Anwender ganz einfach neue Seiten erstellen, vorhandene Webinhalte aktualisieren oder steuern, wie Inhalte angezeigt und Daten sortiert werden. Außerdem können die Nutzer Seitenlayouts anpassen und Inhaltsblöcke anordnen, um optimale Erlebnisse und Informationshierarchie zu gewährleisten. Anschließend können sie unkompliziert Text, Schaltflächen, Animationen und andere grafische Elemente hinzufügen. Darüber hinaus können geschäftliche Nutzer ganz einfach personalisierte Erlebnisse für verschiedene Nutzergruppen konfigurieren.   
  • Self-Services und Förderung des Engagements: Setzen Sie Low-Code Tools ein, um Community-Foren zu erstellen, in denen Nutzer Diskussionen starten, Erfahrungen austauschen und Fragen stellen können. Stellen Sie Antworten auf häufig gestellte Fragen bereit, indem Sie durchsuchbare Wissensdatenbanken erstellen, die es Nutzern ermöglichen, neue Fragen zu stellen und Verbesserungen vorzuschlagen. Oder implementieren Sie schrittweise Produktanleitungen mit Text, Bildern und eingebetteten Videos. 
  • Gewährleistung eines responsiven Designs: Dank der Unterstützung von responsivem Design bei der Erstellung Ihrer Website und Seiten durch Low-Code-fähige Page Builder wird sichergestellt, dass Ihr Kundenportal auf jedem Gerät einwandfrei aussieht und optimal funktioniert.

Welche Ergebnisse liefert ein Low-Code-optimiertes Kundenportal in der Praxis?

Die obigen Anwendungsfälle zeigen, dass Low-Code Tools Ihren nicht-technischen Teams helfen können, Ihr Kundenportal schnell zu verbessern, ohne auf die IT-Abteilung zurückgreifen zu müssen. Letztendlich können Sie so bessere Erlebnisse für Ihre Kunden schaffen. Über diese Vorteile hinaus sorgt Low-Code in Ihrem Kundenportal für langfristige Ergebnisse, die Ihrem gesamten Unternehmen zugute kommen:

  • Beschleunigte Time-to-Market
    Mithilfe von Low-Code kann Ihr Unternehmen neue Lösungen schnell prototypisieren, testen und bereitstellen. Das verkürzt die Zeit bis zur Markteinführung erheblich und fördert schnellere Iterations- und Innovationszyklen. Low-Code-Funktionalitäten ermöglichen zwar nicht unbedingt die vollständige Erstellung eines Portals von Grund auf, doch sie beschleunigen den Entwicklungsprozess durch die Rationalisierung von Aufgaben wie UI Design, Workflow-Automatisierung und Datenmanagement. Dadurch können Sie ein visuell ansprechendes und funktionales Kundenportal in kürzester Zeit realisieren (laut 451 Research kann die Entwicklungsdauer um 50-90 % verkürzt werden). 
  • Mehr Flexibilität und bessere Anpassungsfähigkeit:
    Dank der Low-Code-Funktionalitäten können Sie Ihr Kundenportal kontinuierlich anpassen und weiterentwickeln, um veränderten Geschäftsanforderungen und Nutzerpräferenzen gerecht zu werden. Diese Flexibilität ermöglicht es Ihnen, schnell auf Markttrends und Kundenfeedback zu reagieren, Dinge auszuprobieren und zu verbessern sowie Ihr Portal zukunftssicher zu machen. 
  • Verbesserte User Experience:
    Kundenportale, die Low-Code Tools bereitstellen, werden sowohl für interne Teams als auch für Endanwender entwickelt. Das Ergebnis sind intuitive und benutzerfreundliche Oberflächen, die für mehr Engagement sorgen und zu höheren Zufriedenheitswerten beitragen.
  • Kosteneinsparungen und freigewordene Ressourcen:
    Indem der Entwicklungsprozess gestrafft und weniger umfangreiche Programmierkenntnisse benötigt werden, können Low-Code-Funktionalitäten zu erheblichen Kosteneinsparungen führen, wodurch Sie Ihre Ressourcen effizienter einsetzen können.

Weshalb sollten Sie dabei auf eine Low-Code-fähige DXP setzen?

Wenn Sie ein Kundenportal planen, stehen Sie wahrscheinlich vor der Frage, welche Technologielösung oder Plattform am besten für Ihre Bedürfnisse geeignet ist.

„Reine“ Low-Code-Anwendungsplattformen (LCAP) ermöglichen beschleunigte Entwicklungsprozesse und versprechen eine schnelle und einfache Lösung für Ihre Herausforderungen, doch es gibt auch eine Reihe von Einschränkungen und Nachteilen, derer Sie sich bewusst sein sollten. Insbesondere, wenn Sie eine LCAP mit dem „Best-of-Breed“-Ansatz einer Digital Experience Platform (DXP) vergleichen:

 

  • Fehlende Kernfunktionalität: Allgemeine Geschäftsprozesse lassen sich mit einer LCAP problemlos automatisieren. Doch eine DXP bietet von Haus aus eine viel breitere Palette von Kernfunktionen. So sind beispielsweise Funktionalitäten wie ein Content Management System (CMS), Digital Asset Management (DAM) oder Commerce in der Regel nicht in einer LCAP verfügbar und müssen integriert werden.
  • Integration und individuelle Anpassungsfähigkeit: Der größte Vorteil einer LCAP ist die Tatsache, dass auch nicht-technische Nutzer Geschäftsprozesse einfach und schnell automatisieren können. Allerdings können LCAPs Einschränkungen aufweisen, wenn es um fortgeschrittene Anpassungen und Integrationen geht. Aufwändigere Änderungen und Integrationen erfordern häufig Programmierkenntnisse, die die Funktionen von LCAPs oft übersteigen. Im Gegensatz dazu bieten composable code-basierte Lösungen  wie DXPs mehr Flexibilität und mehr Optionen in Bezug auf Anpassungs- und Integrationsmöglichkeiten. Warum ist dem so? Zum einen verfügen viele DXPs über flexible Konnektoren oder APIs, die eine nahtlose Integration mit internen Datenbanken, CRM-Systemen und anderer Unternehmenssoftware ermöglichen und dadurch die Datensynchronisation und eine nahtlose User Experience gewährleisten.
  • Vendor Lock-In und Bereitstellungsoptionen: Das Ziel einer LCAP ist die Automatisierung von Geschäftsprozessen im gesamten Unternehmen. Da LCAPs auf proprietäre Benutzeroberflächen angewiesen sind, geht dies oft mit einem Vendor Lock-In einher. Das bedeutet, dass Sie die Plattform ausschließlich mit den spezifischen Tools und Schnittstellen des Anbieters konfigurieren und anpassen können. Das erschwert den Wechsel des Anbieters und schränkt Ihre zukünftigen Optionen ein. Im Gegensatz dazu verringern DXPs den Vendor Lock-In, indem sie offene und erweiterbare Architekturen bieten. Sie ermöglichen Unternehmen eine größere Kontrolle über ihre digitalen Lösungen.Darüber hinaus sind LCAPs in der Regel nur als SaaS verfügbar, wodurch die Flexibilität bei der Bereitstellung für Unternehmen mit speziellen Hosting-Anforderungen oder gesetzlichen Auflagen eingeschränkt wird. Bei DXPs finden Sie Anbieter, die sowohl PaaS als auch die Bereitstellung im Self-Hosting anbieten und damit auf die unterschiedlichen Bedürfnisse und Präferenzen von Unternehmen eingehen.

 

Angesichts der zunehmenden Erwartungen im digitalen Bereich kann die Synergie zwischen den umfassenden Funktionen, der Flexibilität und den Low-Code-Funktionalitäten einer DXP Unternehmen helfen, ihre Agilität, Skalierbarkeit und Innovation zu steigern.